Kämpfer am Ziel

von Redaktion

Zur Alpe Cermis, jenem Berg, der traditionell bei der Tour de Ski den Abschluss bildet, haben viele Langläufer ja ein eher gespaltenes Verhältnis. Bei Lucas Bögl sieht die Sache spätestens seit diesem Jahr ein bisschen anders aus. Da wetzte der Holzkirchener den teilweise knackigen Anstieg im Val di Fiemme mit der mehr als respektablen neunten Laufzeit hinauf. Womit er auch ziemlich prompt den elften Platz bestätigte, den er nur wenige Tage zuvor bei schwierigsten Bedingungen im Massenstart eingelaufen hatte.

Und nun also der Kraftakt am Berg. Das war der Punkt, der bei den, bis dahin zunehmend sorgenvolleren Machern des Deutschen Skiverbandes auch noch die letzten Zweifel beiseite wischte. „Er hat das mit Bravour gelöst“, sagte Sportchef Andreas Schlütter, „er gehört deshalb auch zu Olympia.“

Ihn selbst hat es nur bedingt überrascht, dass es ausgerechnet am Berg mit dem Ticket nach Südkorea geklappt hatte. Auf der Alpe Cermis „kann ich kämpfen, mich durchbeißen. Das mag ich“, erklärte er.

Bögl hat sich nach getaner Arbeit in Italien erst einmal das seltene Vergnügen eines Biers gegönnt. Mehr war fürs Erste nicht drin. Der Mann hat schließlich noch Ziele, Pyeongchang will er nicht als Tourist erleben. Olympia hat auch ein Mann wie er nicht allzu oft – in Südkorea erlebt der 27-Jährige seine ersten Spiele.  rp

Artikel 1 von 11