Den Ritterschlag bekam Jonas Dobler vom Altmeister aus der Nachbarschaft. „Er hat einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte der zweifache Gesamtweltcupsieger Tobias Angerer, „man muss Geduld haben, aber ich traue ihm den Sprung nach ganz vorne zu.“
Wobei es mit der Geduld im Zusammenhang mit Dobler nicht immer allzu weit her war. Der Traunsteiner galt nach dem Rückzug der goldenen Generation um Angerer als einer der wenigen großen Hoffnungsträger auf die Nachfolge. Und das hatte ja auch seinen Grund. Der Mann, der auch seine Auszeiten vom Sport am liebsten mit Sport verbringt (Beachvolleyball, Squash) hatte immer wieder Potenzial aufblitzen lassen. So wie bei der WM 2015, als er im Staffelwettbewerb mit den Rivalen aus den Topnationen Norwegen, Schweden oder Russland auf Augenhöhe lief. Wer weiß, vielleicht ist es ja tatsächlich das eine große Erfolgserlebnis, das ihm zum Sprung nach ganz oben fehlt. Der „Knopföffner“, wie es Angerer formulierte.
Die Tendenz immerhin war für den 27-Jährigen in diesem Jahr nicht die schlechteste. nach verhaltenem Saisonstart holte Dobler bei der Tour de Ski in Oberstdorf über 15 Kilometer Freistil mit Platz 13 seine beste Platzierung. Ähnliches würde er in Pyeongchang gerne in seines Vita bringen. Die ist in Sachen Olympia noch blütenweiß – in Südkorea erlebt er seine ersten Spiele. rp