Julia Görges steht zum ersten Mal in ihrer Karriere in den Top Ten der Tennis-Weltrangliste. Die 29-Jährige aus Bad Oldesloe profitierte von der Niederlage der Französin Kristina Mladenovic am Sonntag im Endspiel des WTA-Turniers von St. Petersburg. Die Titelverteidigerin unterlag der Tschechin Petra Kvitova 1:6, 2:6 und rutschte damit aus dem Kreis der besten zehn Spielerinnen. Görges hatte tags zuvor ihr Halbfinale gegen Kvitova mit 5:7, 6:4, 2:6 verloren. Von heute an wird sie dennoch in der Rangliste der Damen-Organisation WTA auf Rang zehn direkt hinter Angelique Kerber (Platz 9/Kiel) geführt. Damit sind erstmals seit September 1997 – damals Steffi Graf und Anke Huber – zwei deutsche Spielerinnen zur gleichen Zeit unter die besten Zehn der Tennis-Welt platziert.
Die deutsche LanglaufStaffel der Frauen hat bei der Nordischen Junioren-WM in der Schweiz überraschend Gold geholt. „Uns hatte sicher keiner auf der Rechnung“, jubelte die Lenggrieserin Alexandra Danner, die in Goms als Startläuferin das deutsche Quartett mit Selina Mayer (Oberstdorf), Lisa Lohmann (Oberhof) und Anna Maria Dietze (Oberwiesenthal) in die Erfolgsspur brachte. Auf Platz zwei landeten die favorisierten Russinnen, Rang drei belegte das schwedische Quartett. Den WM-Titel sicherten sich auch die deutschen Skispringe. Beim Mannschaftswettbewerb in kandersteg triumphierten sie in der Besetzung Philipp Raimund, Justin Lisso, Cedrik Weigel und Constantin Schmid vor Österreich und Norwegen. Der 18- jährige Oberaudorfer Schmid hatte zuvor bereits die Silbermedaille im Einzel gewonnen und damit seine guten Leistungen aus dem Weltcup bestätigt. esc/mm
Nach dem Urteil im Missbrauchsskandal und der spektakulären 175-Jahre-Haftstrafe für den früheren Teamarzt Larry Nassar hält die Rücktrittswelle im US-Turnverband unvermindert an. Am Wochenende trat nun auch der Cheftrainer des US-Frauenteams, Valeri Liukin, zurück. „Das gegenwärtige Klima verursacht mir und vor allem meiner Familie viel zu viel Stress, Schwierigkeiten und Unsicherheit“, begründete der frühere Turn-Star Liukin, der 1988 Doppelolympiasieger für die Sowjetunion war. Der 51-Jährige hatte das Amt erst im vergangenen September angetreten. Vor Liukin war der komplette Vorstand des Verbandes zurückgetreten, nachdem viele der von Nassars kriminellen sexuellen Machenschaften betroffenen Turnerinnen die Vertuschungen durch den Verband aufgedeckt hatten. Unter den Opfern Nassars befanden sich auch die Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles.