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„Hiobsbotschaft“: Bach fordert Reform

von Redaktion

Pyeongchang – IOC-Präsident Thomas Bach hat überhaupt kein Verständnis für die Aufhebung der lebenslangen Olympia-Sperren von 28 russischen Athleten durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). „Das war extrem enttäuschend und überraschend für das IOC“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees verärgert. „Wir hatten niemals damit gerechnet.“

Der promovierte Jurist fordert nun eine Strukturreform des CAS, um eine bessere „Qualität und Konstanz der Rechtsprechung“ zu garantieren. „Wir können nicht riskieren, dass der CAS seine Glaubwürdigkeit bei den Athleten verliert“, sagte Bach bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor Beginn der Pyeongchang-Spiele. Das CAS hatte die vom IOC im russischen Dopingskandal verhängten Sanktionen gegen 28 Athleten komplett aufgehoben und die Sperren für elf weitere Sportler reduziert.

Das „Olympische Team aus Russland“ kann bei den Winterspielen in Pyeongchang nun auf Zuwachs hoffen. Das IOC hat nach dem CAS-Urteil die Klärung des Startrechts von weiteren 13 Athleten und zwei Trainern an die unabhängige Prüfkommission weitergereicht. Das Gremium unter Vorsitz der französischen Ex-Sportministerin Valérie Fourneyron hatte zuvor 169 russische Athleten aus einer Liste von ursprünglich 500 Sportlern zu den Spielen in Südkorea eingeladen. Zu den 13 jetzt noch möglichen Nachrückern gehören auch die Olympiasieger Alexander Legkow (Ski-Langlauf) und Alexander Tretjakow (Skeleton).

„Täglich folgen Hiobsbotschaften für unsere Athleten – das ist mehr als bedauerlich. Es wäre fatal, wenn die Betrüger von Sotschi nun in Pyeongchang erneut an den Start gehen dürfen“, sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. Man könne nur hoffen, dass die beauftragte Kommission gegen eine Zulassung der russischen Athleten von Sotschi stimmt.  dpa

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