Hoffnungsträger macht Sorgen

von Redaktion

Verletzung von Timo Gebhart hinterlässt beim TSV 1860 weiter Rätsel

Oliva – Elf Grad, ein paar vorhergesagte Regenschauer – das Wetter könnte ein bisschen besser sein in Oliva, eine Autostunde südlich von Valencia, wo die Löwen ihr diesjähriges Wintercamp aufgeschlagen haben. Ansonsten fehlt es dem Regionalliga-Tabellenführer aber an nichts. Komfortables Hotel, fünf Gehminuten zum Trainingsplatz, perfekter Rasen, es könnte alles so schön sein im Lager der Blauen.

Wäre da nicht die Personalie Timo Gebhart.

Sportchef Günther Gorenzel runzelt in der Hotellobby seufzend die Stirn, wenn die Rede auf den großen Hoffnungsträger für die Restrückrunde kommt. Drei Wochen vor dem Start gegen Nürnberg II kann Gebhart aufgrund seiner entzündeten Achillessehne immer noch nicht mit dem Team trainieren. Kraftübungen, Ergometer, kurze Läufe – mehr ist nicht drin für den 28-jährigen Allgäuer, dessen technische Ausnahmeklasse und Ideen so schmerzlich vermisst werden bei den Löwen.

„Ich kann und will keine Prognose abgeben“, sagte Gebhart gestern. „Wir schauen von Tag zu Tag.“ Gorenzel ließ bereits durchblicken, dass der Punktspielstart am 24. Februar beim 1. FC Nürnberg II zu früh kommt für den Spielgestalter: „Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch, dass der Timo bis dahin in seiner besten Form sein wird.“

Woher die Beschwerden rühren, ist rätselhaft. Seine Oberschenkelverletzung hatte Gebhart bereits im Dezember auskuriert, das persönliche Kurztrainingslager in Dubai absolvierte er beschwerdelos. Zwei Tage nach Trainingsauftakt meldete sich die Achillessehne. „Dass es so akut wird, war überraschend“, sagt Gorenzel.

Mehrere Ärzte und Therapeuten kümmern sich seitdem um Gebhart, eine deutliche Besserung lässt auf sich warten. „Es gibt nach wie vor einen Reizzustand in der Sehne. So hat es keinen Sinn, ins Mannschaftstraining einzusteigen“, sagt Gorenzel. Auf „fünf bis fünfzig“ Tage beziffert er die Spekulationsspanne. „Wir werden sehen, wohin die Reise geht.“

Dass Zugang Michael Görlitz die Gebhart-Lücke füllen wird, ist eine Möglichkeit. Im Herbst spielten die Löwen zumeist mit der Doppel-Sechs Aaron Berzel/Daniel Wein und Markus Ziereis als hängende Spitze. Fakt sei, so Gorenzel: „Timo ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann.“ So oder so.  lk

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