München – Vor einigen Jahren – die folgenden Namen illustrieren, wie lange es her ist – tobte Uli Hoeneß mal, wie nur er es kann. Der damalige Manager des FC Bayern stutzte einen Reporter zurecht, der die Kaderzusammenstellung des FC Bayern kritisiert hatte. „Von den vier weltbesten Innenverteidigern haben wir vier“, echauffierte er sich. Er meinte: Lucio, Martin Demichelis, Daniel van Buyten und Breno. Es war Sommer 2008.
Im Sommer 2008 ließen die Bayern einen gewissen Mats Hummels zu Dortmund ziehen, weil sie sich im zentralen Abwehrbereich auch ohne ihr Eigengewächs außergewöhnlich gut aufgestellt sahen. Die Geschichte lehrt, dass sich später alles neu zusammenfügte. Inzwischen ist Hummels wieder so münchnerisch wie Thomas Müller, der Monaco Franze – oder Franz Beckenbauer, mit dem er nicht nur die Rückennummer teilt. In seinem Spätwerk erinnert der 29-Jährige zunehmend an den Kaiser, auch in seinem ersten Spiel im Jahr 2018 knüpfte er nahtlos an seine starken Leistungen aus dem Vorjahr an. Seit Januar hatten ihn Blessuren am Mitwirken gehindert, in Mainz gab er wieder den eleganten Verteidiger, wie einst der Kaiser.
„Meistens ist es so, dass man im ersten Spiel nach einer Verletzung schon eine gute Form hat, danach fällt man manchmal in ein Loch – ich hoffe, das passiert nicht“, sagte Hummels. Am Samstag habe er nur ein kurzes Kraftproblem gehabt, „dann kam die berühmte zweite Luft, und es war kein Thema mehr“. Den Hummels der letzten Monate werden die Bayern brauchen können, sobald die schweren Aufgaben anstehen. Er hat ja längst seinen Platz unter den weltbesten Verteidigern gefunden. Die anderen Namen sind inzwischen verblasst. awe