Mönchengladbach – Ademola Lookman blickte nach seinem Traumdebüt auf seine blauen Schuhe und musste lachen. Wie auf rohen Eiern war der Neuzugang von RB Leipzig über den seifigen Rasen gerutscht, stand deswegen kurz vor der Auswechslung – und erzielte doch den Siegtreffer. „Ich trage immer diese Schuhe“, sagte der Neuzugang fast entschuldigend: „Aber der Rasen in Deutschland ist rutschiger als in England. Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen.“
Lookman hatte Glück, bei seinem späten Treffer zum 1:0-Sieg in Mönchengladbach (89.) überhaupt noch auf dem Rasen zu stehen. „Ich wollte Mola eigentlich direkt wieder runternehmen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl angesichts der Rutschpartien seines Jokers. Doch der U-20-Weltmeister durfte bleiben – und traf nach exakt zehn Minuten und sieben Sekunden. Lookman ist der erste englische Torschütze in der Bundesliga seit 2005, als Owen Hargreaves für den FC Bayern getroffen hatte.
Erst am Mittwoch war Lookman aus Everton gekommen, in Leipzig blieb deshalb nur Zeit für „zwei Tage Taktik-Crashkurs“, wie Hasenhüttl sagte. Das Schuhproblem zeichnete sich da bereits ab. „Ich habe schon im Training gesagt: So funktioniert das nicht. Aber das waren die einzigen Schuhe, die er aus England mitgebracht hat“, sagte der Coach. Also ging Hasenhüttl Risiko ein.
„Als der Ball im Netz zappelte, waren viele Emotionen in mir: Glück, Aufregung, Freude. Es war besonders schön, dass alle Mitspieler zu mir gekommen sind“, sagte Lookman, der zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen ist. Was danach passiert, wisse er nicht, der erste Eindruck von Deutschland sei aber positiv. sid