Der Ticket-Wucher hat Folgen für den RSC Anderlecht: Die Fans des FC Bayern dürfen sich nach einem längeren Disput auf eine nachträgliche Entschädigung für die überhöhten Kartenpreise beim Champions League-Gruppenspiel in Anderlecht freuen. Die Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA forderte den belgischen Klub auf, binnen von 15 Tagen pro Ticket der Stadion-Sektionen S14, S15, S16 und S17 30 Euro an die Anhänger des Rekordmeisters zurückzuzahlen. Insgesamt handelt es sich um eine Summe von 27 000 Euro.
Anderlecht hatte für die Vorrunden-Partie im November bis zu 100 Euro pro Eintrittskarte verlangt – damit waren die Tickets teurer als für Anhänger des Heimteams. Obwohl die Bayern 30 Euro bezuschussten, hatte das im Vorfeld (unter anderem boykottierte die „Schickeria“ die Partie), aber auch während des 2:1 der Münchner zu Protesten geführt. Die mitgereisten Fans hatten Falschgeld aufs Feld geworfen und mit Spruchbändern die „Gier“ der UEFA kritisiert. Dies wiederum hatte die UEFA sanktioniert. Der FC Bayern musste wegen des „Werfens von Objekten“ und eines „unerlaubten Banners“ ihrer Anhänger 20 000 Euro Strafe zahlen. Beim Heimspiel gegen den FC Augsburg hatten Bayerns Ultras ein Banner aufgehängt: „Das Papier, auf dem eure Regularien geschrieben sind, ist keinen Pfennig wert!“ Unmut regte sich nicht zum ersten Mal. Auch beim 0:3 im Herbst bei Paris St. Germain waren die Ticketpreise ein Ärgernis. sid/mm