Die deutschen Biathleten gehen mit Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, dem Verfolgungs-Dritten Benedikt Doll, Weltmeister Simon Schempp und Erik Lesser ins letzte olympische Biathlon-Einzelrennen von Pyeongchang. Bundestrainer Mark Kirchner nominierte am Freitag erwartungsgemäß sein Top-Quartett für den Massenstart über 15 Kilometer am Sonntag (12.15 Uhr MEZ). Bisher haben die deutschen Skijäger mit starken Leistungen aufgewartet. Auch im spektakulären Massenstart haben sie Medaillenchancen, wenngleich es im 30 Mann umfassenden Feld schwer wird. Top-Favoriten sind die Olympiasieger Martin Fourcade (Verfolgung) und Johannes Thingnes Bö (Einzel).
Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer ist für das Olympia-Springen von der Großschanze aus Österreichs Aufgebot gestrichen worden. In der internen Qualifikation war der Team-Olympiasieger von 2010 der schlechteste der fünf ÖSV-Skispringer und muss damit am Samstag (13.30 Uhr/MEZ) in Pyeongchang pausieren. Statt Schlierenzauer werden für das Team von Trainer Heinz Kuttin Top-Athlet Stefan Kraft sowie Michael Hayböck, Clemens Aigner und Manuel Fettner an den Start gehen. Schlierenzauer hatte als 22. schon von der Normalschanze am vergangenen Samstag nicht überzeugt.
Das Rätselraten um die plötzliche Abreise von IOC-Mitglied Adam Pengilly von den Olympischen Winterspielen geht weiter. Das IOC wollte am Freitagmorgen keine genauen Angaben zum Zwischenfall des 40 Jahre alten Mitglieds aus Großbritannien mit einem Wachmann am Donnerstag machen. Unklar blieb damit weiter, warum Pengilly die Winterspiele und Südkorea verlassen musste. „Das ist das, was ich nicht weiß, weil ich das Video nicht gesehen habe“, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Die Videoaufzeichnungen zu dem Vorfall wurden von der IOC-Ethikkommission ausgewertet und sind bislang nicht an die Öffentlichkeit gelangt. „Ich gehe davon aus, dass es verbale Auseinandersetzungen gab, die für das IOC nicht akzeptabel sind. Was physischen Kontakt betrifft, war mein Verständnis, dass es einen gab“, meinte Adams. Pengilly war beim Verlassen des IOC-Hotels angeblich mit einem Wachmann aneinandergeraten. Pengilly bestreitet jedoch Übergriffe, stattdessen sei er an dem Mann vorbeigelaufen. Später entschuldigte er sich in einem Brief für sein Verhalten. Ungewöhnlich ist das rasche Handeln der Ethikkommission. Anderen Mitglieder des IOC wie dem Iren Patrick Hickey, der bei den Sommerspielen 2016 in Rio in einen Ticketskandal verstrickt und festgenommen worden war, stand das IOC deutlich länger zur Seite. Pengilly gehört im IOC zu einem der wenigen Kritiker von Präsident Thomas Bach.