Pyeongchang – Das Rennen um Platz eins im Medaillenspiegel wird zum Krimi. Am Sonntag verdrängte die Wintersport-Großmacht Norwegen Deutschland von der Spitzenposition. Doch das am Wochenende silbern glänzende „Team D“ bleibt zuversichtlich – auch weil Thomas Bach den Hut zog. Der IOC-Präsident kam im Deutschen Haus ins Schwärmen – und vergaß für einen Moment alle Neutralität. „Einen solchen Auftakt konnte sich niemand erhoffen. Chapeau an alle Athleten“, sagte Bach.“
Da Bachs Medaillen-Aufzählung am Sonntagabend immer noch Bestand hatte und am Wochenende „nur“ Silbermedaillen dazu kamen, war Platz eins plötzlich futsch. „Aber wie ich den Deutschen Olympischen Sportbund kenne, will er mehr in der zweiten Wochen“, sagte Bach.
Mehr, das war im Zwischenfazit von DOSB-Präsident Alfons Hörmann das Stichwort. Mehr Medaillen in Woche zwei, natürlich – aber auch und vor allem mehr Geld aus der Politik und Wirtschaft.
„Wer meint, dass wir dieses Ergebnis mit den heutigen Mitteln und Strukturen halten können, der wird sich spätestens bei den Spielen 2022 in Peking wundern und mit schmerzverzerrtem Gesicht an Pyeongchang erinnern“, so Hörmann: „ Ohne eine deutliche und klare Erhöhung der finanziellen Mittel wird es nicht gelingen, die Top-Sportarten auf diesem Niveau zu halten und die, die noch nicht dort sind, nach oben zu bringen.“ Konkret forderte Hörmann die Erhöhung der Athletenförderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die jetzt 13 bis 14 Millionen Euro pro Jahr ausschüttet. sid