31 Medaillen – eine „Trendwende“

von Redaktion

Vier Jahre nach Sotschi freut sich der DOSB über gute Olympia-Bilanz

Pyeongchang – Mit Genugtuung meldete Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig die gelungene Rückkehr Deutschlands in die Weltelite des Wintersports. „Nach dem Ausrutscher von vor vier Jahren in Sotschi können wir sagen: Wir gehören wieder zu den führenden Wintersportnationen, hinter den überragenden Norwegern“, bilanzierte er am Samstag im Deutschen Haus, einen Tag vor Ende der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Die 19 Medaillen von Sotschi sind weit übertroffen. 31 Mal Edelmetall (14 Gold/10 Silber/7 Bronze) haben die Athleten gewonnen. „Damit ist unser Ziel, 19 plus X Medaillen zu gewinnen, erreicht worden. Und es ist ein relativ großes X geworden“, befand Schimmelpfennig. Ein Ergebnis, das „hoffentlich die Trendwende“ darstellt.

Für ihn waren es nicht nur Winterspiele mit einer enormen Medaillenausbeute – nur 2002 in Salt Lake City (36 Medaillen) und 1988 in Calgary (33) gab es mehr –, sondern auch welche, bei denen deutsche Athleten „Geschichte und Geschichten geschrieben haben“. Dazu gehören die Nordischen Kombinierer: Sie holten drei Olympiasiege und insgesamt fünf Medaillen. Historisch waren auch der erste deutsche Paarlauf-Goldgewinn nach 66 Jahren durch Aljona Savchenko/Bruno Massot und das deutsche Eishockey-Wunder mit dem ersten Einzug in ein olympisches Endspiel.

„Das sind drei einzigartige Erfolge. Sie mögen symbolisch dafür stehen, wie schön und wie wertvoll solche Momente sind, bei denen man spürt, dass es sich lohnt, was man macht“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der ebenfalls rundum zufrieden über das Erreichte war. „Der wahre Sport siegt wieder einmal über die Skepsis“, sagte er nicht nur gemünzt auf die Medaillenbilanz.

Auch die Vergabe der Winterspiele nach Pyeongchang waren mit Kritik, aber vor allem in Deutschland mit Bitterkeit verbunden gewesen. Mitbewerber München hatte das Nachsehen bei der Wahl gehabt. „Ich möchte den Gastgeber von Pyeongchang gratulieren. Das muss man erst mal so hinbekommen“, lobte Hörmann. Die deutschen Athleten hätten übereinstimmend festgestellt, dass es „die besten Spiele in der jüngeren Vergangenheit“ gewesen seien. „Wie wären die Spiele und Erfolge gelaufen, wenn das Ganze in München stattgefunden hätte“, fragte Hörmann. Welche Begeisterung und Euphorie hätte man ausgelöst? „Darüber müsste man nachdenken.“

Zu überlegen ist aber auch, wie und welche Sportarten in Zukunft gefördert werden sollten – denn nicht überall lief es erfolgreich. Im alpinen Ski-Bereich, Eisschnelllauf, Ski-Langlauf und in den Trendsportarten – außer Snowboard – gab es keine Medaillen.

„Die fehlenden Erfolge in den neuen Sportarten, sind durch die Erfolge der traditionellen Sportarten aufgefangen worden“, sagte Schimmelpfennig. Mit Blick auf die strategische Ausrichtung in der Sportförderung will er die neuen Disziplinen aber einbinden: „Wir tendieren zur Vielfalt und wollen weiter breit aufgestellt sein.“  dpa

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