Pyeongchang – Es hat seine Zeit gedauert, bis Danny Aus den Birken seine Enttäuschung überwunden hatte. Gleich mehrere Teamgefährten scharten sich um den Torhüter, um ihm beizustehen, ihn zu trösten, als er seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Aus den Birken, der ansonsten das Tor des EHC München hütet, hatte in diesem Turnier großartige Paraden gezeigt, war der große Rückhalt, als sein Kasten schwer unter Beschuss genommen wurde von den Schweden, den Kanadiern, den Russen.
Im Finale schlug der Puck nach gewaltigem Schuss knapp unter dem Kinn auf der Brust ein, in der Verlängerung rettete er – am Boden liegend – gegen den früheren NHL-Star Ilja Kowaltschuk zunächst das Remis. Am Ende aber war auch der Münchner Tormann machtlos, als Kirill Kaprisow die Scheibe unter die Querstange jagte. „Der Moment danach war sehr bitter, sehr enttäuschend, weil wir so nahe dran waren. Ich hatte die ganze Zeit daran geglaubt, dass wir es schaffen“, sagte der 33-Jährige. Sein trauriges Fazit: „Es hätte auch anders herum ausgehen können. Aber so ist Eishockey.“ Manchmal grausam.
Doch auch der gebürtige Düsseldorfer fand schließlich Gefallen an Silber. „Hey, wir sind glücklich“, rief er, „Deutschland und wir sind stolz auf uns.“ Und eher scherzhaft merkte aus den Birken an: „Vielleicht möchte das ja irgendjemand in Hollywood verfilmen – dann hoffe ich nur, dass mich Brad Pitt spielt.“
Dass der Rheinländer eine Hauptrolle spielte im deutschen Team, wollte er so nicht ohne weiteres bestätigen. Das ganze Turnier über hatte er immer wieder auf die Schwerstarbeit seiner Vorderleute hingewiesen, auf die lebende Wand, die viele Pucks von ihm fernhielt. Und so verband er auch seine persönliche Bilanz mit dem Hinweis aufs Teamwork: „Wir sind ins Finale gekommen – also bin ich sehr glücklich über meine und unsere Leistung.“ Die Medienvertreter in Pyeongchang allerdings brachten ihre Wertschätzung deutlicher zum Ausdruck: Sie wählten Danny Aus den Birken zum besten Torhüter des Turniers. gib