Pyeongchang – Dominik Kahun fühlte sich fast schon wie ein Olympiasieger. „Nach dem 3:2 waren wir sicher: Das Ding ist durch. Wir hatten so ein Selbstvertrauen, dass wir das schaffen“, erzählte der Stürmer vom EHC München. Es ist anders gekommen. Doch der 22-Jährige fand alsbald Trost. „Zehn Minuten lang waren wir sehr traurig“, erzählte er, „aber als ich bei der Siegerehrung unsere Medaillen gesehen habe, wusste ich: Wow! Wir haben’s geschafft. Wir haben Silber, und das nimmt uns niemand mehr weg.“ Und außerdem: „Unsere Geschichte war ja schon vor dem Spiel geschrieben.“
An dieser glorreichen Geschichte hat Kahun selbst kräftig mitgedichtet. Zwei Tore erzielte er, gab zudem zwei Vorlagen – damit war der schmale, flinke Bursche zweitbester Scorer im Silber-Team und bewies damit auch, dass er zu den großen Hoffnungen im deutschen Eishockey zu zählen ist. „Er ist ein Weltklassespieler, der in jeder Liga spielen kann“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl. „Er hat ein exzellentes Turnier gespielt, jeder Wechsel ist eine Attraktion.“
Der im tschechischen Marienbad geborene, seit dem Kleinstschüleralter in Deutschland und als Jugendlicher drei Jahre in Kanada spielende Angreifer stürmt seit 2014 in Münchner Diensten, errang dort zwei Meistertitel und erfreut sich des Status eines Publikumslieblings. Treffer des hochbegabten Technikers werden von den EHC-Fans mit einem langgezogenen „Kahuuuuuuuun!“ gefeiert.
Getroffen hat Kahun auch gestern. Nach seinem Tor zum 2:2 gab es zunächst kein Halten mehr für ihn. Er sprintete los, ließ sich aufs Knie fallen und machte die Sägebewegung. Seine Freude war gewaltig. „Das Tor hat letztlich zwar nichts gebracht“, erzählte er, „aber für mich ist es etwas ganz Besonderes. Echt.“ Vielleicht war es sogar der größte Moment seiner Karriere. „Ich habe das nicht einmal als kleiner Junge geträumt, dass ich eines Tages im Finale stehen und da ein Tor schießen würde.“ gib