Vielleicht war Tayfun Korkut neben dem Torschützen Erik Thommy derjenige im Stuttgarter Stadion, der am meisten ausrastete. Aber auch von den Rängen konnte man durchaus überschwänglichen Jubel vernehmen. Und wenn man bedenkt, dass bei der Amtsübernahme des Coaches vor drei Wochen noch 300 Zuschauer schweigend am VfB-Trainingsplatz standen, dürfte das eine Genugtuung sein.
Er ist kein Konzepttrainer, kein Lautsprecher, kein Schleifer – aber irgendwie scheint das, was Korkut macht, zu funktionieren. 1:1, 1:0, 1:0 und nun gegen Frankfurt wieder 1:0 sind die Ergebnisse unter seiner Verantwortung, ein Drittel der 30 Punkte des VfB gehen auf Korkuts Konto. „Stabile Ordnung“ sei der Schlüssel zum Erfolg, sagte Kapitän Christian Gentner, euphorischer wurde Sportvorstand Michael Reschke. Er sieht inzwischen eine „richtige Männermannschaft“. Mit einem offenbar unterschätzten Mann an der Seitenlinie.