Pressestimmen
Wie die Olympischen Spiele von Pyeongchang in der Welt wahrgenommen wurden:
„Mit den Spielen von Pyeongchang endet auch der Mythos von fairen Wettbewerben. (…) Die neutrale Flagge wurde mit den anderen Flaggen zur Schlussfeier ins Stadion geführt. (…) Diese unbehaglichen Momente sind das, was man von dieser Zeremonie in Erinnerung behalten wird, nicht die K-Pop-Auftritte, Botschaften der Hoffnung und Solidarität oder extravagante Feuerwerke.“
„Es droht ein böses Erwachen nach dem Ende der Spiele. Das Erbe der ‘Friedensspiele’ scheint dubios, mit steigenden Kosten und den wieder zunehmenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.“
„Südkorea hat seine zweiten Spiele nach jenen im Sommer 1988 nahezu perfekt organisiert. (…) Es kann gut sein, dass die Spiele von Pyeongchang, die jetzt als nur grundsolide, aber nicht als faszinierend beschrieben werden, in vier Jahren wehmütige Erinnerungen wachrufen.“
„Die Begeisterung ist nicht übergeschwappt. Das hat zum einen mit der sterilen Atmosphäre in Korea zu tun. (…) Weit dramatischer: Viel zu viele Menschen stören sich am Gigantismus. Sie stören sich an den Schönrednern vom IOC. An diesem Altherrenklub mit Thomas Bach an der Spitze, der alle Kritik weglächelt. Sie stören sich an den leeren Versprechungen, vom Gigantismus abzurücken. Und am Ende trotzdem den Kommerz und die ‘neuen Märkte’ als wichtigstes Argument zu sehen. Jetzt wird sich das IOC auch als Vermittler im Korea-Konflikt feiern. Mumpitz. Dieses Verhältnis wird nach den Spielen wieder so frostig sein wie zuvor.“
„Marit Björgen wurde zur Größten, Norwegen zu den Besten. Und nun ist alles Geschichte. Kein Wort wird während Olympia fleißiger benutzt. In jedem Fall wurde norwegische Sportgeschichte geschrieben, und wir nehmen mehr Medaillen mit als bei allen Winterspielen zuvor.“
„IOC-Boss Thomas Bach hielt eine lange, langweilige Rede in der er davon sprach, dass wir alle Freunde wären und wie wichtig es ist, die Spiele abzuhalten. Das ganze Spektakel wurde zur Erinnerung daran, dass der Sport in vielerlei Hinsicht eine Flucht aus der Realität ist. Eine aufwühlende, wilde und verlockende Flucht aus der Realität. Nach der wir uns trotz allem sehnen. Nun fühlt es sich etwas anstrengend an, dass es bis Peking 2022 vier lange Jahre sind.“
„Die Messe des Wintersports ist zu Ende, wir können in Frieden gehen. Adieu Korea, ein Land, das sich auf Eis wiedervereint. Der Rest wird später auftauen. Die Kriegswinde sind weit entfernt. Der Sport hilft, um sich wiederzufinden, und das ist nicht nur eine Metapher. Ein Land, das seit 1953 getrennt ist und keine Beziehung außer einer Grenze hatte, spielt wieder zusammen Eishockey, was macht es schon aus, wenn es verliert.“