Astoris Tod schockt Italien

von Redaktion

Kapitän des AC Florenz leblos im Hotelzimmer gefunden – Spiele der Serie A abgesagt – Buffons rührender Brief

Udine – Der plötzliche Tod des italienischen Nationalspieler Davide Astori hat in ganz Italien Trauer und Bestürzung ausgelöst: Der Kapitän des AC Florenz wurde gestern Vormittag von Teamkollegen tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Medien vermuteten, dass der 31-Jährige einem plötzlichen Herzstillstand im Schlaf erlegen ist. Die Serie A sagte alle Spiele am Sonntag ab.

Nach Angaben des offiziellen Ermittlers in Udine, Antonio de Nicolo, sei ein „natürlicher Tod aufgrund von Herzversagen“ wahrscheinlich. Es werde aber noch eine offizielle Autopsie vorgenommen.

Er habe die Nachricht „mit viel Kummer und Trauer vernommen“, kommentierte der Schweizer FIFA-Boss Gianni Infantino: „Gemeinsam mit der ganzen Fußballwelt möchte ich seiner Familie und der Fiorentina mein Beileid aussprechen.“

Astori, der eine zweijährige Tochter hinterlässt, befand sich mit seinen Teamkollegen im Hotel „La’ di Moret“ in Udine, um sich auf das Ligaspiel bei Udinese Calcio vorzubereiten. Um die Mittagszeit bestätigte die Fiorentina den Tod des 14-maligen Nationalspielers.

Aus der ganzen Welt gab es Beileidsbekundungen. Auch der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees von Italien CONI, Giovanni Malago, betonte: „Ich bin erschüttert“ Es sei jetzt noch wichtiger denn je, dass die Spieler genauen Gesundheitschecks unterzogen werden: „Heute ist ein trauriger Tag für Italiens Fußball.“

Rührende Worte gab es von Torwart-Legende Gianluigi Buffon. „Vor allem Dein kleines Mädchen verdient es, zu wissen, dass ihr Vater in jeder Hinsicht eine perfekte Person war … eine großartige, perfekte Person … Du warst der beste Ausdruck einer alten, überholten Welt, in der Werte wie Selbstlosigkeit, Eleganz, Bildung und Respekt die Leitlinien waren. Herzlichen Glückwunsch, Du warst einer der besten Sportsmänner, auf die ich gestoßen bin. R.I.P. Dein verrückter Gigi“, schrieb der 40-Jährige in einem offenen Brief.

Astori war 2016 von Cagliari zu den Violetten gewechselt. Für Florenz bestritt der Defensivspezialist 58 Spiele. Zudem spielte er für den AC Mailand und AS Rom.

Im Fußball hat es immer wieder plötzliche Todesfälle von aktiven Profis gegeben. Zu den bekanntesten zählte der Kameruner Nationalspieler Marc-Vivien Foe, 28, der im Juni 2003 beim Confed Cup im Halbfinale gegen Kolumbien zusammenbrach und später starb. Im Februar 1993 war der Rumäne Michael Klein während eines Lauftrainings mit dem Team von Bayer Uerdingen an Herzversagen verstorben. 1998 erlitt Zweitliga-Profi Axel Jüptner von Carl Zeiss Jena einen Herzinfarkt und starb ebenfalls. Ursache: eine bis dahin unentdeckte Entzündung des Herzmuskels.

Für große Schlagzeilen international sorgten auch der Tod des ungarischen Nationalspielers Miklos Feher, der bei der Erstligapartie zwischen Vitoria Guimaraes gegen seinen Klub Benfica Lissabon zusammengebrochen war. Der Spanier Antonio Puerta erlitt im August 2007 im Spiel seines Arbeitgebers FC Sevilla gegen den FC Getafe einen Kollaps. Nach mehrmaligem Herzstillstand und Organversagen starb er drei Tage später im Krankenhaus. micaela Taroni

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