Der FC Bayern Deutschland gewinnt an Konturen

von Redaktion

Der Anteil der DFB-Spielerinnen wächst im Münchner Kader weiter rapide: Im Sommer kommt in Kathy Hendrich bereits Nummer elf

München – Beim Frauen-Team des FC Bayern wird mit Hochdruck am Kader für die neue Saison gearbeitet – und das Projekt eines FC Bayern Deutschland, wie es Uli Hoeneß vor Jahren bei den Männern einmal ausgerufen hatte, nimmt immer mehr Konturen an. Nach den Freiburger Nationalspielerinnen Lina Magull und Laura Benkarth hat sich auch die Olympiasiegerin und EM-Teilnehmerin Kathrin Hendrich für die Münchner entschieden. Die 25-Jährige kommt wie das Breisgauer Duo im Sommer.

Stand jetzt haben die Bayern nach dieser Saison in den drei Neuzugängen, Simone Laudehr, Melanie Leupolz, Sara Däbritz, Leonie Maier, Kristin Demann, Verena Faißt, Mandy Islacker und Lena Lotzen ganze elf Spielerinnen im Kader, die beim DFB eine Rolle spielen. Hinzu kommen noch die Juniorinnen Anna Gerhardt, Verena Wieder und Sydney Lohmann, denen eine internationale Karriere zugetraut wird.

Mit der Verpflichtung von Hendrich betreiben die Bayern auch weiter die Doppelstrategie, nach der sie seit gut zwei Jahren verfahren. Früher setzten sie ausnahmslos auf deutsche Talente, doch auf dem Weg zu einer internationalen Größe bauen sie zunehmend routiniertere Spielerinnen ein. Hendrich sei „eine international erfahrene Verteidigerin“, sagte Trainer Thomas Wörle, sie selbst hatte bereits beim 1. FFC Frankfurt zuletzt erklärt, sie sei nun in einem Alter, in dem sie mehr Verantwortung übernehmen müsse: „Das ist persönlich für mich gut, weil man mit seinen Aufgaben wächst, sich weiterentwickelt und sich das auch auf mein fußballerisches Können auswirkt.“

Hendrich steht bisher bei 24 Länderspielen und hat mit Frankfurt 2015 die Champions League gewonnen. Sie ist in der Defensive vielseitig einsetzbar und laut Wörle zweikampfstark, schnell und zuverlässig. Fußballerisch sei sie top ausgebildet, so der Coach über die gebürtige Belgierin, die im Februar 2014 beim Algarve Cup ihr Debüt beim DFB gefeiert hatte. Vor der WM 2015 in Kanada strich sie die damalige Bundestrainerin Silvia Neid erst kurz vor der Abreise aus dem Kader. Bei Olympia in Rio spielte sie keine Minute, doch seitdem wurde sie verstärkt eingebaut.

„Mich haben die Gespräche, der Campus und das Umfeld überzeugt“, sagte Hendrich, „ich bin zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden.“ Sie unterschrieb zunächst für zwei Jahre.

Gespannt darf man sein, wie sich die Transferoffensive auf den Kader auswirkt. Managerin Karin Danner hatte während der Winter-Vorbereitung noch gesagt, keinen Kahlschlag zu planen: Man wolle die Qualität erhöhen. Und das offensichtlich unter dem Siegel „Made in Germany“. ANDREAS WERNER

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