Das Lieblingswort der fußballverrückten Brasilianer ist bekanntlich: Gol. Tor. Und am liebsten hören sie es in der euphorischen Version, im Erfolgsfall also: Gooooooool! Ein Reporter, dessen Torschrei in Brasilien legendären Ruf hat, kommentierte auch das WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland. Von den damaligen Geschehnissen zeigte sich der Kommentator derart geschockt, dass sich seine Reportage zeitweise nur noch auf drei Worte reduzierte – und die sprach er auch noch in der denkbar tonlosesten Form aus: Gol da Alemanha. Tor für Deutschland. Bittere sieben Male musste sich der restlos bediente Reporter zu dieser Hiobsbotschaft zwingen.
Sein von tiefer Frustration geprägter Minimalismus hat längst Eingang in die brasilianische Alltagssprache gefunden. Wann immer etwas schief geht, wird die Schreckensparole zitiert: Gol da Almanha! „Tor für Deutschland“ ist zum Synonym für Pleiten, Pech und Pannen geworden. Geht also eine Vase zu Bruch, tritt man in Hundedreck, fährt einem der Zug davon – Gol da Almanha! gib