von Redaktion

Manuel Neuer: Hatte eine explizite Einladung von Jupp Heynckes augenscheinlich nicht angenommen, denn bei den Feierlichkeiten in Augsburg wurde der Kapitän nicht gesichtet. Wohl auch, weil er bis auf drei Einsätze kurz vor der Wiesn-Zeit keinen Beitrag zu diesem Meistertitel geleitet hat, der sein sechster im Bayern-Trikot war. Es war aber klar, dass seine Stunde erst schlagen dürfte, wenn der Titel längst eingetütet ist. Irgendwann in den kommenden Wochen will er sich in der Bundesliga wenigstens noch ein bisschen Wettkampfhärte für die WM holen. Alkohol passt da im Moment gar nicht in den Plan.

Corentin Tolisso: Der Franzose hat das Pech, dass der FC Bayern für ihn im Sommer stolze 42,5 Millionen Euro gezahlt hat. So viel Geld investierte der Klub noch nie in einen Spieler, so muss Tolisso nun eben damit leben, dass die Summe in jedem Bericht über ihn erwähnt wird. Und da er es nicht zur Stammkraft geschafft hat, ist der Kontext unschön. Dabei tut man dem 23-Jährigen Unrecht; wenn er spielte, spielte er gut, richtig gut sogar. Jupp Heynckes vertraute einfach lieber den beiden alten Recken, die er bereits in der Vergangenheit schätzen lernte: Arturo Vidal in Leverkusen und Javi Martinez aus der Triple-Saison. Tolisso gehört aber die Zukunft. Neuer Trainer, neues Glück. Darauf ein Prosit! Oder, wie man in Frankreich sagt: Santé!

Sebastian Rudy: Der Nationalspieler war im Sommer der Gewinner der Vorbereitung – und so ein Titel ist immer gefährlich. Denn oft sind die Testläufe nichts mehr wert, wenn es erst mal ernst wird. Der 28-Jährige verschwand im Verlauf der Saison mehr und mehr aus dem Blickfeld. Die Einsatzzeiten des Neuzugangs wurden rückläufig, und richtig prägende Auftritte gelangen dem Mann, der in Hoffenheim und auch zum Start in München als Stratege gefeiert wurde, kaum mehr. Bei Joachim Löw zählt er noch immer zum WM-Kader, doch aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen Monaten droht dem Confed Cup-Sieger eine Wiederholung der Geschichte: Bereits vor der EM vor zwei Jahren wurde er kurz vor der Abreise zum Turnier aus dem Aufgebot gestrichen.

Juan Bernat: Hat seine unglückliche Entwicklung letzte Woche beim 2:1 in Sevilla unnötigerweise einprägsam unterstrichen. Dem Spanier, der 2014 auf Geheiß von Pep Guardiola für zehn Millionen Euro vom FC Valencia kam, glückt nur wenig. Sein Vertrag läuft noch bis 2019, und es gilt als offenes Geheimnis, dass man sich im Sommer trennt. Die Bayern können noch einmal eine Ablöse erwirtschaften, und er wünscht einen Neuanfang. Seine Bilanz aber ist bemerkenswert: Vier Mal ist der 25-Jährige Deutscher Meister geworden. Ein Bier ist da drin.

Tom Starke: Der Mannschaftsälteste hat das Glück, zwei Funktionen innezuhaben. Und wenn man ein Auge zudrückt, hätte er in jener als Torwartkoordinator des Nachwuchsleistungszentrums ohne schlechtes Gewissen das ein oder andere Bierchen trinken können. Hat er natürlich nicht gemacht, weil er ja ein Vollblut-Profi ist. Einer, der ohne viel Zutun die sechste Meisterschaft in Folge feiern durfte. Wobei: Ohne ihn hätten die Bayern im Advent echt alt ausgesehen. Als zusätzlich zu Manuel Neuer und Christian Früchtl auch noch Sven Ulreich ausfiel, sprang er ein. Zwei Spiele, zwei Mal zu null. Prost!

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