Heimatlos im Playoff-Finale

von Redaktion

Wo knackt 1860 die Südwest-„Nuss“?

Schweinfurt – Nach dem Spiel ist vor dem Spiel? Nicht immer. Beim TSV 1860 dachte nach dem Sieg in Schweinfurt keiner an das bevorstehende Heimspiel gegen Eichstätt (Samstag, 12.30 Uhr), alle dachten ein paar Wochen voraus: an die Relegation, die Ende Mai darüber entscheiden wird, ob die Löwen ihre souveräne Saison mit dem Aufstieg veredeln können.

Auf Wunsch der Gäste hatte es im Willy-Sachs-Stadion keine Halbzeit-Durchsage gegeben, also keine Informationen darüber, welche Paarungen zeitgleich in Magdeburg aus dem Lostopf gefischt wurden. Erst nach dem Schlusspfiff erfuhren die Löwen, dass ihnen ein Team aus der hoch gehandelten Südwest-Staffel zugelost wurde, und allem Anschein nach hatte es noch eine Order im 1860-Lager gegeben. Denn wen man auch fragte, ob Kapitän, Torjäger oder Sportchef, die Antwort lautete stets: „Wir nehmen es, wie es kommt.“ Entweder also den Südwest-Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken (72 Punkte), Kickers Offenbach (63), Waldhof Mannheim (60) oder SC Freiburg II (59).

Mit wem genau es 1860 am 24. und 27. Mai zu tun bekommt, wird der DFB in einer separaten Auslosung ermitteln. Damit soll verhindert werden, dass sich Klubs für bestimmte Gegner in Stellung bringen – oder ihnen gezielt aus dem Wege gehen. Die ehrlichste Reaktion auf den zu erwartenden Südwest-Brocken kam von Trainer Daniel Bierofka. „Das ist natürlich eine schwere Liga“, sagte er: „Wenn man reinschaut, wer oben steht, sind das lauter Traditionsvereine. Das wird eine richtig harte Nuss.“ Aber, fügte er hinzu: „Jetzt wissen wir wenigstens schon mal, in welcher Liga wir uns umschauen müssen.“

Wenn es blöd läuft, müssen sich die Löwen auch nach einer neuen Spielstätte umsehen. Im ersten Moment war die Freude groß, dass 1860 im Rückspiel Heimrecht genießt, bald jedoch schlug diese in Ernüchterung um. Der Grund: Am 27. Mai wurde das Grünwalder Stadion bereits von den Frauen des FC Bayern gebucht (Topspiel gegen Wolfsburg, 14 Uhr). Bedeutet: Lehnt der Stadtrivale eine Verlegung ab, müssen die Löwen umziehen – oder Heimrecht tauschen. Dann jedoch, so Sportchef Günter Gorenzel, gäbe man einen „Vorteil“ aus der Hand. Ein Dilemma. uli kellner

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