Das war’s

von Redaktion

Köln sieht sich selbst als Absteiger – aber mit Würde

Köln – Stephan Ruthenbeck wird heute Abend den Fernseher anmachen. Und vielleicht wird der Trainer des 1. FC Köln auch eine Resthoffnung haben. Mehr aber ist es nicht mehr, das die Domstädter umtreibt. Sollte Mainz 05 im Montagsspiel gegen den SC Freiburg gewinnen, würde der Rückstand des Tabellenletzten auf den Relegationsplatz satte neun Punkte betragen. Bei noch vier ausstehenden Spielen wäre das Wunder zwar theoretisch möglich, praktisch aber eher nicht.

Diese Erkenntnis beschlich die Spieler am Samstag noch auf dem Rasen in Berlin. Jonas Hector schritt nach dem 1:2 weinend in die Kabine, der Frust saß tief. Allein in der Rückrunde vergaben die Kölner fünf Mal eine 1:0-Führung und gingen noch als Verlierer vom Platz. „Wenn wir eine andere Situation hätten – Zwölfter oder Elfter wären – holen wir hier einen Punkt. Aber unter dem Druck, gewinnen zu müssen, ist es schwierig“, sagte Torschütze Leonardo Bittencourt.

Man hat sich mit dem sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte abgefunden. Die Partien gegen Schalke, Freiburg, den FC Bayern und Wolfsburg will man aber trotzdem nicht abschenken. Bittencourt versprach, „dass sich diese Mannschaft bis zum 34. Spieltag so reinhängen wird, dass man – auch wenn das ein bisschen doof klingt – mit Ehre und Würde nach unten geht“. Für Ruthenbeck wird es auch persönlich eine Art Abschiedstournee. Das Ende seiner Amtszeit in Köln ist seit vergangener Woche beschlossen, Holstein Kiels Trainer Markus Anfang ist Nachfolge-Favorit. Zeitnah soll die Personalie verkündet werden, verriet Armin Veh am Samstag. Auch das zeigte: Der Blick geht weit voraus. Nicht auf heute Abend, sondern auf die neue Saison im Unterhaus. hlr

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