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von Redaktion

Bayerns Basketballer bezwingen auch Erfurt 102:80 – doch die Probleme nach dem Trainerwechsel bleiben deutlich

München – Es gibt bei den Basketballern des FC Bayern dieser Tage ja vor allem eine große Frage: Wird es dem neuen Trainer Dejan Radonjic gelingen, das illustre Münchner Ensemble bis zum Playoffstart in Meisterform zu bringen? Nun ja, bis zur K.o.-Phase der BBL sind es noch zwei Wochen hin. Und in denen hat der Montenegringer noch ein hartes Stück Arbeit vor sich. Was die Bayern momentan zeigen, das hat mit Meisterform noch nicht viel zu tun. Am Freitag war es über weite Strecken eher das Gegenteil. Der lange Zeit bemerkenswert fahrige Auftritt gegen die Rockets Erfurt hatte für die Münchner immerhin eine gute Seite: Am Ende stand auch so immer noch ein souveräner 102:80 (48:45)-Erfolg. Tabellenführung verteidigt also, auch am Sonntag (15 Uhr) gegen Jena, im viertletzten Hauptrunden-Einsatz, geht der Pokalsieger als deutsche Nummer eins aufs Feld.

Wobei die 5291 Zuschauer im Audi Dome zunächst wahrscheinlich schon so ihre Zweifel gehabt hatten, ob Basketball tatsächlich die bessere Alternative zum sommerlichen Biergartenwetter gewesen ist. Die Bayern würgten sich im ersten Durchgang durchs Spiel. Vor allem in der Defensive wurde deutlich: Eine Umschuldung auf neue Ideen mitten im laufenden Betrieb hat ihre Tücken. Der wackere Aufsteiger aus Thüringen brauchte nicht viel mehr als Herz und Kampf um mit den Bayern Schritt zu halten. Vor allem Jerome Randle wirbelte munter durch die Münchner Reihen. 14 Punkte hatte der US-Boy bis zur Pause angesammelt.

Aber es wurde ja besser. Und wenn es im Zusammenwirken hakt, dann ist nicht selten die individuelle Klasse ein hilfreiches Mittel. Wie bei Stefan Jovic. Der serbische Point Guard tritt normalerweise ja eher als Ballverteiler denn als Vollstrecker in Erscheinung. Am Freitag war er auch in der ungewohnten Rolle gefragt. In den ersten drei Minuten wetzte der Mann mit dem feinen Händchen dreimal dynamisch zum Korb. Kugel versenkt, die Punkte neun bis 14, die Jovic an diesem Abend ansammelte. Und das war vielleicht genau die kleine Initialzündung, die die Bayern gebraucht hatten.

Denn die Aktionen wurden nun zielgerichteter, das Zusammenspiel flüssiger. Mitte des dritten Viertels waren aus drei Punkten Vorsprung schon 20 geworden. Und ganz plötzlich war es ein lockeres Schaulaufen. Jeder durfte mal, jeder traf mal. Auch Karim Jallow, der knapp vier Minuten vor dem Ende auch mitmachte. Der Youngster bedankte sich mit drei Punkten für das Vertrauen. Patrick Reichelt

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