Istanbul-Krawalle: Erdogan wittert Verschwörung

von Redaktion

Istanbul – Nach den Krawallen beim Stadtderby der türkischen Erzrivalen Fenerbahce und Besiktas Istanbul ist der mutmaßliche Haupttäter festgenommen worden. Der Mann soll laut dem Sender CNN Türk Gäste-Coach Senol Günes (Besiktas) beworfen und verletzt haben.

Günes war im Rückspiel des Pokal-Halbfinales von einem Gegenstand am Kopf getroffen und verletzt worden. Medienberichten zufolge musste eine Wunde mit mehreren Stichen genäht werden. Laut der Zeitung „Takvim“ gab der festgenommene Mann zu, ein Messer geworfen zu haben. Er habe aber nicht bewusst auf Günes gezielt, erklärte er.

Der Vorfall löste in der Türkei große Empörung aus. Sogar Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich und sprach von einer „Verschwörung“. Der Vorfall sei „mehr als Fußball-Terror. Da gibt es, ich muss offen sprechen, auch eine Verschwörung“, sagte Erdogan auf die Frage von Journalisten. „Hier hat natürlich jemand den Terror auf der Tribüne organisiert. Das ist nichts, was aus sich selbst heraus geschehen ist.“ Details nannte Erdogan aber nicht.

Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu: „Der Angriff gegen Besiktas-Trainer Senol Günes ist nicht akzeptabel. Ich verurteile ihn scharf.“ Günes sei „sehr niedergeschlagen“, sagte Besiktas-Präsident Fikret Orman nach dem Spiel, das beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde. Es sei ein „sehr trauriger Tag“ gewesen, ergänzte er. „Das sollte nicht das Bild unseres Landes in der Welt sein.“  dpa

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