München – Die DFB-Frauen werden noch bei drei Spielen von Horst Hrubesch betreut, danach soll die Wunschkandidatin Martina Voss-Tecklenburg übernehmen. So lautet der Plan des DFB, und alles deutet darauf hin, dass er auch aufgeht. Die 50-jährige Wunschkandidatin ist aktuell noch als Coach der Schweiz aktiv, doch obwohl sich ihr Vertrag bei einer Qualifikation für die WM im nächsten Sommer in Frankreich um zwei Jahre verlängert, gäbe sie der Verband gegen eine Ablöse frei. Sie soll allerdings erst noch die Tickets für das Turnier sichern. Hrubesch führt damit beim Test der Deutschen gegen Kanada am 10. Juni sowie in den WM-Qualifikationsspielen gegen Island und die Färöer im September wieder das Kommando.
Martina Voss-Tecklenburg hielt einst den Rekord als die Spielerin, die am längsten für die DFB-Auswahl aktiv war. 15 Jahre und 164 Tage gehörte sie von 1984 bis 2000 zum Kader, nur Birgit Prinz wurde dann über einen noch größeren Zeitraum berufen. 125 Mal lief die Bundestrainerin in spe mit dem Adler auf, sie wurde vier Mal Europameister und 1995 Vizeweltmeister. Sie ist eine von nur zwei Nationalspielerinnen, die vom Verband ein Abschiedsspiel geschenkt bekommen haben.
Bereits mit 15 wurde sie mit dem KBC Duisburg Pokalsiegerin, zwei Jahre später feierte sie ihren ersten Deutschen Meistertitel. 1996 wurde sie Fußballerin des Jahres und 2000 als erste Spielerin zum zweiten Mal gekürt. 2003 beendete sie ihre Karriere mit dem Pokalfinale gegen Frankfurt, das sie pikanterweise mit dem einzigen Eigentor ihrer Karriere entschied. Seit 2012 ist sie Nationalcoach der Eidgenössinnen, die sie 2015 in Kanada erstmals zu einer WM geführt hat. ANDREAS WERNER