Die Erkenntnis, dass Außenverteidiger Tore schießen können, war am Mittwoch eher eine Randnotiz. Aber sie war doch eine, die diese Partie zwischen dem FC Bayern und Real geprägt hat. Bevor der hinten gerne anfällige, offensiv oft freche Marcelo seine „individuelle Qualität“ (Thomas Müller) bei seinem Schuss aus 17 Metern zum 1:1 zeigte, hatte sein Pendant Joshua Kimmich eine Lücke und vor allem die Fehleinschätzung von Real-Keeper Keylor Navas zur Führung genutzt. Ein Treffer, der den Bayern trotz aller Enttäuschung die Hoffnung auf den Final-Einzug erhält – und genauestens geplant war. Dass der Rechtsverteidiger beim Torjubel ins Publikum zeigte, rührte daher, dass dort ein „guter Kumpel“ von ihm saß. Vor dem Spiel habe Kimmich mit ihm gesprochen, „und uns ist aufgefallen, dass wenn ich außen durch bin, der Torwart oft auf eine Flanke spekuliert“. Genau so war es. Zu 15 Vorlagen kam so der fünfte Saisontreffer. Ein schwacher Trost – für Kimmich: Eine Randnotiz. hlr