Gute Zeiten im Fußball? Die gab es auch im Saarland mal. Der 1. FC Saarbrücken zählte wie 1860 zum ersten Starterfeld der Bundesliga, hat sogar zwei Vize-Titel im Briefkopf stehen (1943, 52) – und will nun als Meister der Südwest-Staffel an frühere Glanzzeiten anknüpfen. Nachdem auch die Saarländer nicht sonderlich glücklich mit Falko Götz wurden, hat die Kölner Frohnatur Dirk Lottner, 46, das Traineramt übernommen – und „de FC“ binnen zwei Jahren zu einem Vorzeigeviertligisten geformt. „Clever, erfahren, gut organisiert“, sagt Coach Daniel Bierofka über den wohl undankbarsten der drei in Frage kommenden 1860-Gegner: „Für die 4. Liga ist das wirklich eine sehr gute Mannschaft.“ Herausragend: die Torjäger Patrick Schmidt (19) und Kevin Behrens (18). Überhaupt hat ein Großteil des Kaders Drittliga-Erfahrung. Entsprechend hoch ist der Etat (4,5 Mio.), für den Investor Hartmut Ostermann (Hotels, Seniorenheime) sorgt. „Eigentlich verstößt der Klub gegen 50+1, weil der Hauptsponsor zugleich Präsident ist“, sagt Lokalreporter Horst Fried. Aktueller Standortnachteil: Weil sich der Bau des neuen Stadions verzögert, trägt der Klub seine Spiele im benachbarten Völklingen aus (8400 Plätze). uli kellner