Saarbrücken? Noch stärker als Bayern!

von Redaktion

Löwen-Kapitän Weber, der im Derby verletzt gefehlt hatte, warnt vor dem Relegationsgegner

München – Der Frust nach der Derby-Abreibung sitzt tief beim TSV 1860 – das ist auch drei Tage danach noch zu spüren. Der Verein hat Felix Weber zum Pressegespräch abkommandiert, und obwohl der Kapitän beim 1:3 am Sonntag verletzt gefehlt hatte, hat auch er jedes Gegentor als Ohrfeige empfunden, wie er versichert. „Sehr schlimm“ sei es gewesen, nicht aktiv eingreifen zu können, gibt der am Oberschenkel verletzte Weber zu: „Es ist immer Mist, wenn du nichts machen kannst außer draußen rumsitzen.“ Als Zuschauer wider Willen hat Weber die Pleite so erlebt: „Vor allem die erste Halbzeit war gar nichts. Klar: So was kann immer mal passieren, aber dass es jetzt gegen die Roten war, macht die Sache noch bitterer.“

Für Weber steht fest, dass sich ein Auftritt wie am Sonntag nicht wiederholen darf. Nicht am Samstag in Pipinsried, wo die Löwen im dritten Anlauf den Deckel auf die Regionalliga-Meisterschaft machen wollen. Und erst jetzt nicht in den K.o.-Duellen mit Saarbrücken, die Ende Mai über eine Startberechtigung für die 3. Liga entscheiden. Weber behauptet: „Saarbrücken ist noch einen Tick stärker als Bayern II.“ Richtig beschäftigt habe er sich zwar noch nicht mit dem Playoff-Gegner, aber eines glaubt Weber bei seiner flüchtigen TV-Analyse erkannt zu haben: Saarbrücken sei eine echte Profitruppe – was er zum Beispiel dem Stadtrivalen abspricht. Fußballerisch sei Bayern II okay: „Aber echten Männerfußball können die, glaube ich, nicht spielen.“

Nun könnte man aus so einer Aussage schließen, dass die Löwen dann ja gar nicht erst anzutreten brauchen gegen den Südwest-Meister – wenn schon der juvenile Talentschuppen der Roten ein, zwei Nummern zu groß war für die Blauen. Weber aber sieht es so: „Die Bayern haben einen richtig guten Tag gehabt – das muss man auch mal klar sagen. Himmelangst wird mir deswegen aber nicht.“ Er sagt: „Wenn wir Meister sind, jucken die zwei Niederlagen gegen Bayern nicht mehr so sehr.“ Er jedenfalls werde sich zu „100 Prozent“ freuen, wenn der Titel dann auch offiziell feststeht.

Groß ist Webers Hoffnung auch, am Samstag wieder auflaufen zu können. Die Verhärtung im Oberschenkel sei abgeklungen, meldet der Kapitän. „Mir geht’s gut“, sagte er: „Heute habe ich zum ersten Mal wieder was mit dem Ball gemacht. Dazu ein paar kurze Läufe. Ich habe so gut wie nichts gespürt. Deswegen denke ich, dass das hinhaut bis Pipinsried.“ Webers Rückkehr könnte sich positiv auf die zuletzt anfällige Deckung auswirken. Dass auch Markus Ziereis wieder mitwirken kann, ist dagegen fraglich. „Das werden die Physios entscheiden“, sagte der Stürmer gestern – und setzte eine nicht sehr optimistische Miene auf.

Weber glaubt trotzdem, dass 1860 schon bald wieder für positive Schlagzeilen sorgt. Er hat schon eine Idee, wie die Trendumkehr gelingen kann – mit kerniger und vor allem körperlicher Gegenwehr: „Hätten wir gegen Bayern gescheit dazwischen gehauen, hätten wir niemals 1:3 verloren.“ uli kellner

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