München – Man neigt dazu, Tayfun Korkut zu unterschätzen. Beim VfB Stuttgart stieß seine Verpflichtung Ende Januar auf Skepsis, Vorgänger Hannes Wolf wurde kurioserweise zu allem Überfluss trotz seiner Entlassung als Coach des Jahres ausgezeichnet. Das 4:1 des VfB Stuttgart beim FC Bayern war die finale Pointe.
Die Schwaben haben nun sogar Chancen auf die Europa League. Holen die Münchner am Samstag gegen Frankfurt den Pokal, ist der VfB im internationalen Geschäft dabei. „Ich werde vor dem Fernseher sitzen und mir das Spiel mit einem Glas Rotwein anschauen. Was jetzt kommt, kommt. Wir können es nicht beeinflussen“, sagte Korkut.
Der 44-Jährige hat ja auch so schon viel beeinflusst. Stuttgart beschließt die Rückrunde als zweitbestes Team hinter dem FC Bayern, beim Ausklang in München sagte Korkut, sein Team habe heute „die Nadelstiche effektiv ausgespielt. Das war das Highlight der letzten Wochen.“
Fast entschuldigend wandte er sich an Jupp Heynckes, dem er seine letzte Partie versaut hatte. Er könne sich gut an ein Baskenderby erinnern: „Ich als Spieler bei Real Sociedad, er als Coach bei Bilbao. Es ist eine Ehre, dass ich jetzt beim Abschluss seiner großen Karriere dabei sein darf.“ Dass er selbst schon einiges erlebt hat, hatte er mit der Anekdote geschickt eingebracht. Man sollte ihn einfach nicht unterschätzen. awe