Wolfsburg – Pflicht erfüllt, Rettung in Sicht: Der VfL Wolfsburg hat den Überfliegern von Holstein Kiel im Relegations-Hinspiel die Flügel gestutzt und darf am Ende einer Katastrophen-Saison auf den Klassenerhalt im Nachsitzen hoffen.
Das Team von Trainer Bruno Labbadia besiegte gestern Abend den Zweitligadritten im Duell der Gegensätze mit 3:1 (2:1) und hat am Montag alle Trümpfe in der Hand, den ersten Abstieg nach 21 Jahren in der deutschen Eliteklasse noch abzuwenden. Kiel vergab in der Schlussphase noch gute Möglichkeiten.
Für die Wölfe, die schon im vergangenen Jahr erst in der Sonderschicht die Klasse gehalten hatten, trafen Divock Origi (13.), Josip Brekalo (40.) und Yunus Malli (56.). Kingsley Schindler hatte für die keinesfalls chancenlosen Kieler den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt (34.). Wolfsburg startete mit viel Energie. Weil Kiel zu tief verteidigte und das Mittelfeld nahezu komplett preisgab, kamen die Hausherren immer wieder gefährlich ins letzte Drittel – und gingen folgerichtig in Führung. Auch danach dominierten die Wolfsburger, deren Personaletat mit etwa 60 Millionen Euro rund zehnmal so hoch ist wie beim Underdog von der Förde. Doch dann traf Kiel fast aus dem Nichts. Nach einem fein vorgetragenen Angriff ließ Dominick Drexler zwei Gegenspieler stehen und legte zurück auf Schindler, der den Fuß nur noch hinzuhalten brauchte.
Es folgten die Minuten des jungen Brekalo. Erst traf der 19-Jährige volley zur erneuten Führung für Wolfsburg. Dann umkurvte er drei Gegenspieler, bevor er mit seinem Linksschuss am stark reagierenden Holstein-Keeper Kenneth Kronholm hängen blieb.
Genauso munter ging es nach der Pause weiter. Malli ließ Kronholm stehen und traf zum 3:1. Die große Chance zum Anschlusstor verpasste Holsteins Alexander Mühling (71.). sid