Karlsruhe – Die abgezockten Profis von Erzgebirge Aue haben das Torklau-Theater locker beiseite geschoben und mit einer routinierten Vorstellung den Grundstein zum Klassenerhalt in der 2. Liga gelegt. Der Drittletzte, der zuletzt vor drei Jahren in die 3. Liga musste, holte im Relegations-Hinspiel ein 0:0 beim Drittliga-Dritten KSC.
„Leider haben wir kein Auswärtstor geschossen, aber wenn man merkt, dass vorne wenig geht, muss man hinten gut stehen. Das haben wir hervorragend gemacht“, sagte Aues Christian Tiffert. Ex-Löwe Marvin Pourie vom KSC klang deutlich zuversichtlicher: „Wir haben im Kollektiv super gearbeitet. Ich weiß, dass wir in Aue unsere Chancen bekommen und wir am Ende aufsteigen werden.“
Der badische Traditionsklub peilt trotz der eher schlechten Ausgangsposition weiter den direkten Wiederaufstieg an – allerdings blieben die Karlsruher über weite Strecken den Nachweis ihrer Zweitliga-Tauglichkeit schuldig. Die Entscheidung im Kampf um den letzten freien Platz im Unterhaus fällt im Rückspiel am Dienstag in Aue (18.15 Uhr/ZDF, Eurosport).
In den Tagen vor der Partie hatten die Sachsen die Schlagzeilen bestimmt. Grund dafür waren die Vorfälle während der Begegnung bei Darmstadt 98 (0:1) am letzten Zweitliga-Spieltag. Schiedsrichter Sören Storks (Velven) hatte einen regulären Treffer der Gäste nicht anerkannt, verweigerte Aue zudem zwei Strafstöße. Bei einem Remis hätte Aue den Klassenerhalt sicher gehabt.
Daraufhin legte Aue Protest gegen die Spielwertung ein. Erst am Donnerstag wies das DFB-Sportgericht auch den zweiten Einspruch zurück. Mit dem Protest hatten die Sachsen versucht, den Gang in die Relegation zu vermeiden. Gegen die Entscheidung kann Aue Berufung beim Bundesgericht einlegen. Aues Klubchef Helge Leonhardt denkt nach wie vor darüber nach. Die Auer hatten vor der Sportgerichts-Verhandlung sogar den Verdacht einer Spielmanipulation angedeutet. Diesen zog der Verein aber zurück. sid