Bundestrainer Joachim Löw gewährt einigen hoch belasteten Nationalspielern zu Beginn des WM-Trainingslagers in Südtirol Sonderurlaub. Weltmeister Mats Hummels bestätigte am Rande des DFB-Pokal-Finales mit Bayern München gegen Eintracht Frankfurt (1:3), dass er erst kommenden Freitag zur Mannschaft stoßen werde. Das Gros der Spieler reist morgen nach Eppan.
Bayern-Torwart Sven Ulreich erwartet bei der M in Russland einen Manuel Neuer in gewohnter Stärke. „Wenn es einer schafft, dann Manu. Er ist der Welttorhüter und für keinen Torwart auf der Welt erreichbar“, sagte Ulreich über den DFB-Kapitän.
Neuer, der im vorläufigen WM-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw steht, hat nach seinem Fußbruch im September noch nicht wieder gespielt. In Berlin stand er aber erstmals wieder im Kader.
Bayern-Spieler Thiago ist der einzige Bundesliga-Profi in Spaniens Kader für die WM in Russland. Auf weitere Deutschland-Legionäre wie Javi Martinez verzichtete Nationaltrainer Julen Lopetegui. Die Nominierung ändert aber nichts an der Tatsache, dass Thiago nach dem Pokalfinale in der Kritik stand. Über die wort- und gestenreich begleitete Auswechslung sagte Bodo Illgner im „Doppelpass“: „Das ist einfach nicht akzeptabel in so einem Spiel, in dem der Trainer noch mal einen Akzent setzen will. Da kannst du nicht so vom Platz gehen.“
Jerome Boateng kokettiert weiter mit einem Abschied vom FC Bayern. „Das Ausland ist immer interessant. Man hat nicht viele Chancen. Da muss jeder für sich entscheiden, ob er die Erfahrung sammeln möchte“, sagte Boateng am Rande des Pokalfinales bei „Sky“. Es sei „natürlich sehr schwer von Bayern wegzugehen. Das wäre auch keine Entscheidung gegen Bayern“, fügte er hinzu. Unterdessen geht der derzeit verletzte Weltmeister von einer WM-Teilnahme aus: „Mein Ziel ist es, vor dem WM noch ein Spiel zu machen.“
Niko Kovac hat Pokalheld Ante Rebic dessen frechen Rempler gegen den Coach nach dem Finalsieg gegen den FC Bayern (3:1) schnell verziehen. „Ich habe ja früher Judo trainiert und gedacht, dass ich stehen bleiben kann. Aber es hat nicht gereicht, weil er doch ein ziemlicher Koloss ist“, sagte Kovac mit einem Lächeln.