Ein schlechtes Gewissen schien Sergio Ramos nicht zu haben. Jubelnd riss er nach dem Finalsieg von Real Madrid gegen den FC Liverpool die Champions-League-Trophäe in den Nachthimmel von Kiew. Außerhalb der Fangemeinde der Königlichen schlugen dem Real-Kapitän nach dem Finale allerdings Wut und Entrüstung über seine mitunter unfaire Spielweise entgegen. Insbesondere seine Wrestling-Einlage gegen Liverpools Superstar Mohamed Salah, der danach mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden musste (31.) sorgte für Entrüstung. „In Ägypten hat sich Ramos damit wohl keine Freunde gemacht“, meinte auch Liverpools Trainer Jürgen Klopp.
In der Nacht schickte Ramos dem Ägypter per Twitter Genesungswünsche. „Manchmal zeigt einem der Fußball seine gute Seite und manchmal seine schlechte“, hieß es dort: „Werde bald wieder gesund.“
Salah könnte bezüglich der WM-Teilnahme tatsächlich Glück haben: Gestern wurde eine Bänderverletzung in der linken Schulter diagnostiziert, der Star wird Ägyptens Team somit beim Turnier in Russland wohl zur Verfügung stehen.
Der Zweikampf mit Salah war nicht Ramos’ einzige fragwürdige Szene im Finale von Kiew. Nach einem Trikotzupfer von Sadio Mane fiel er theatralisch zu Boden und hielt sich schmerzverzerrt das Gesicht. Liverpools Torhüter Loris Karius verpasste Ramos vor dessen Patzern einen Ellbogenschlag ins Gesicht. Geahndet wurde die Aktion nicht. Ob sich der Schlag auf Karius’ Leistung auswirkte – unklar.