Womit man jeden Fußballer auf die Palme bringen kann, ist die Frage nach der Ernährung. In jeder Laufbahn (wahrscheinlich außer der von Thomas Müller) gibt es eine Phase der Gewichtsabnahme und des besseren Körpergefühls, die mit einer Umstellung beim Essen zu tun hat. Leon Goretzka ist nicht mehr dauerdarmentzündet, seit er glutenfrei lebt – aber genervt, wenn das Thema mal wieder von vorne losgeht und ihn ein Journalist bittet, darüber zu erzählen. „Dazu habe ich oft genug Stellung bezogen“, sagt Goretzka und schaut dazu drein, als wäre ihm eine Schweinshaxe mit einem Glas Milch und einer Schale Nüsse (die verbotenen Sachen) offeriert worden.
Auch Niklas Süle, im Grunde freundlich, wird leicht grimmig, wenn die Fastfood-Geschichte auf den Tisch kommt. Sie stammt von seinem früheren Trainer Julian Nagelsmann, der meinte, der Niki müsse da noch am Lebenswandel arbeiten und professioneller werden. Tut er das in München? Süle sagt: „Ich sage das zum letzten Mal, weil ihr alle da seid.“ Also: Er habe bei den Bayern „kein einziges Training verpasst“, er habe sich gebessert. „Aber ich weiß: Ich könnte noch professioneller sein.“
In Südtirol wäre eine gute Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Wir helfen gerne.
Tipp 1: Käse (Cheese) schmeckt besser in unerhitzter Form. Und er ist – dem Schnelligkeitsgedanken des Fastfood entsprechend – bereits fertig, wenn man ihn aus dem Kühlschrank nimmt und aufschneidet. Bis er geschmolzen und zwischen zwei Brötchenhälften (Burger) gelegt ist, das dauert länger.
Tipp 2: Apfel. Das ist das, was bei McDonald’s im Apple Pie ist. Hat die ideale Mitnahmegröße und gibt es in verschiedenen Designs.
Tipp 3: Schüttelbrot. Knuspert wie Chips. Findet man hier in rauen Mengen und mittlerweile auch in Form der beliebten Grissini-Stäbchen, die zu jeder Junge-Leute-Party gehören.
Zum Schüttelbrot ist noch zu sagen: Wir hatten in dieser Kolumne die Südtiroler verdächtigt, dass sie es selbst gar nicht essen, sondern nur für die Touristen produzieren. Manfred Call, der alle DFB-Trainingslager in dieser Gegend seit 1990 organisiert hat, dementiert: „Wir essen das wirklich sehr oft. Meist am Abend. Mit Speck.“ Für Niklas Süle: Es ist der McBacon der Bozener.
Russland hat auch ein paar gute schnelle Sachen. Piroggen etwa, mit verschiedenen Füllungen. Aber dazu später. Nach der Nominierung. Günter Klein