Sotschi/Krasnodar – Nach turbulenten Tagen durfte Fernando Hierro am spielfreien Wochenende erst einmal durchatmen. Mit dem fabelhaften 3:3 gegen Portugal, einem Spiel, das von Spanien über weite Strecken dominiert worden war, sendete die Seleccion nur 48 Stunden nach dem Rauswurf von Trainer Julen Lopetegui eine klare Botschaft: Mit Spanien wird bei der WM zu rechnen sein.
„Es war überhaupt keine einfache Situation, aber wir haben alle Widrigkeiten überwunden“, sagte Hierro mit einem Lächeln im Gesicht. Der Interimscoach, das darf nach dem spektakulären Auftakt gegen den Europameister getrost festgehalten werden, hat seine Feuertaufe bestanden. Nun gilt die volle Konzentration den Spielen am Mittwoch gegen Iran und zum Abschluss gegen Marokko.
Selbst der Last-Minute-Schock durch den Ausgleichstreffer von Cristiano Ronaldo fiel angesichts des fulminanten Turnierstarts des Titelfavoriten nicht ins Gewicht. „Ich bin stolz auf meine Spieler“, sagte Hierro, der sein Stammpersonal erst gestern Abend wieder zum Training bat. Das Chaos scheint nach den aufwühlenden Tagen mit dem Trainer-Chaos erst einmal beendet.
Dabei imponierten die Spanier nicht bloß durch ihr inzwischen legendäres Tiki-Taka. In vorderster Front bewies der zuvor viel kritisierte Diego Costa mit seinem geradlinigen, schnörkellosen Spiel endlich auch im Nationalteam seinen Torjägerinstinkt. Und von Rückschlägen, das ist spätestens seit dem Portugal-Spiel klar, lässt sich die Rote Furie nicht aus der Bahn werfen. sid