Ein Sieg unter dem Druck des Gewinnen-Müssens gegen Schweden könnte für das DFB-Team zu einem Trumpf im weiteren WM-Turnier werden, glaubt Teampsychologe Hans-Dieter Hermann. Gewonnene „Druckspiele“ seien „Brustlöser“, sagte er auf der DFB-Homepage. „Druckspiele sind definitiv die große Chance, sich selbst zu bestätigen. Die Psyche lässt sich nicht belügen.“ Billige Erfolgsmomente würden keinen Schub geben. „Aber unter Druck etwas zu leisten, sagt dem Selbstbewusstsein: Hey, du kannst es. Das gibt einen starken und nachhaltigen Impuls.“
Hansi Flick traut seinem früheren Chef Joachim Löw gegen Schweden die Trendwende zu. „Jogi Löw hat eine enorme Turniererfahrung. Er hatte schon ähnliche Situationen. Er hat ein sehr gutes Gespür und wird der Mannschaft die richtige Taktik vorgeben“, sagte Flick bei Sport1. Er sei zuversichtlich und mache sich „keine Sorgen. Man wird beide Spiele gewinnen.“ Am Mittwoch trifft das DFB-Team auf Südkorea. Die jüngste Kritik hält Flick für übertrieben. „Vor der WM war noch alles super. Klar haben wir uns alle einen anderen Start erhofft, aber Jogi Löw hat seine Fähigkeiten als Trainer ja nicht wegen dieser einen Niederlage verloren“, sagte er angesichts der Diskussionen nach dem 0:1 gegen Mexiko. Auch das Festhalten am vielfach kritisierten Mesut Özil hält Flick für richtig: „Wenn er seine Leistung zu 100 Prozent abruft, kann er Spiele alleine entscheiden.“
Der russische Fan, der am Dienstag die kolumbianische TV-Reporterin Julieth Gonzalez Theran während einer Live-Übertragung in Moskau auf die Wange geküsst und begrapscht hatte, hat die Journalistin der Deutschen Welle (DW) um Entschuldigung gebeten. „Es tut mir wirklich leid“, sagte der Fan in einem Skype-Telefonat mit der Reporterin. Er habe „leichtsinnig“ gehandelt und nicht über Ausmaß seines Handelns nachgedacht, sagte der Russe, der seinen Namen nicht verraten wollte. Die Journalistin nahm die Entschuldigung an und begrüßte, dass der Unbekannte um Verzeihung bitte. Zugleich betonte sie jedoch, dass das Verhalten „inakzeptabel und respektlos“ gewesen sei. Der Fan gab als Begründung für sein Vorgehen an, mit einem Freund gewettet zu haben, die Reporterin vor laufender Kamera auf die Wange zu küssen. Erst im Nachhinein sei ihm aufgefallen, dass er bei seiner Aktion nicht nur die Schultern der Journalistin, sondern auch ihre Brust berührt hatte. Anschließend war er in der Menschenmenge untergetaucht. „Ich fühle mit ihr“, sagte Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus gegenüber DW.