Im Fernsehen ist die Ähnlichkeit noch verblüffender, aber auch beim Betrachten der Fotos regt sich bei manchem Betrachter die altvertraute Melodie von „Winnetou“. Hervé Renard, der Trainer von Marokko, erinnerte sehr an Lex Barker, der in vielen Abenteuern als „Old Shatterhand“ an der Seite von Karl Mays Apachen-Häuptling ritt. Das Duo lehrte einst jeden Schurken das Fürchten, mit Henrystutzen, Bärentöter und Silberbüchse. Renards Waffen blieben vergleichsweise eher stumpf. Vorrunden-Aus.
Der 49-jährige Franzose ist 2007 nach Afrika ausgewandert, um sich dort als Trainer zu verdingen. Ghana war seine erste Station, mit Sambia gewann er 2012 die kontinentale Meisterschaft, 2015 wiederholte er den Coup mit der Elfenbeinküste. Bei Marokko stieg er 2016 ein, er schaffte die erste WM-Teilnahme seit 1998. Ehe er mit 31 als Trainer begann, hatte er eine Reinigungsfirma. Jeden Morgen stand er um 3 Uhr auf. Harter Alltag, der ihn sehr prägte – der New Yorker Lex Barker hatte hingegen das Glück, in ein reiches Elternhaus geboren worden zu sein. Bei ihm lag die Silberbüchse quasi schon immer griffbereit. awe