Kasan – Reden wollte Lionel Messi nicht. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen verließ Argentiniens Superstar nach dem 3:4 gegen Frankreich wortlos und schnellen Schrittes die Kasan Arena. Den Ort, an dem seine wohl letzte WM auf enttäuschende Weise endete. Fragen zu seiner Zukunft im Nationaltrikot ließ der 31-Jährige unbeantwortet – und die wütende und enttäuschte Nation im Unklaren.
Wieder kein WM-Sieg für das Genie des Weltfußballs. Diesmal ausgekontert von einem Teenager – vom überragenden Kylian Mbappé (s.o.). Frankreich ist mit dem begeisterten Sieg im Achtelfinale endgültig zum Kreis der WM-Favoriten aufgestiegen – für Messi bleibt der Goldpokal vermutlich eine unerfüllte Sehnsucht.
Nach dem Schlusspfiff erstarrte Messi zur Salzsäure. Die Hände stützte er in die Hüften, den Kopf ließ er hängen. Minutenlang verharrte er dieser Position, bekam nicht mal mit, wie ihm der überragende Mbappé lächelnd auf die Schulter klopfte. Doch er dürfte sich der Bedeutung des Moments nach der Niederlage gegen Frankreich bewusst gewesen sein. Zwei Stunden später verschwand er wortlos in die Nacht.
Der WM-Titel ist der Generation Messi aller Voraussicht nach nicht vergönnt. Schon die holprige Vorrunde, die von Nebengeräuschen um Trainer Jorge Sampaoli überschattet wurde, offenbarte den Zustand der Mannschaft. Javier Mascherano, 34, trat nur Minuten nach dem Aus zurück, und ob Messi 2022 in Katar einen erneuten Anlauf nehmen wird, darf stark bezweifelt werden. Der fünfmalige Weltfußballer war bereits vor zwei Jahren zurückgetreten und nur für seinen Traum vom WM-Titel noch einmal zurückgekehrt.
„Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft, aber wir sind ausgeschieden, das ist sehr schmerzhaft“, sagte Sampaoli , dessen Tage als argentinischer Nationaltrainer gezählt sein dürften. Messi hatte zwei Treffer vorbereitet, enttäuschte aber bis auf wenige Szenen. Ein Treffer wollte ihm in seinem wohl letzten WM-Spiel nicht gelingen. mm