-Schauen Sie jetzt noch WM – oder hat sich das Turnier mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft für Sie erledigt?
Natürlich schau ich weiter. Wir Fußballfreunde lieben ja gerade die Turniere. Und ich bin kein Schönwetter-Fan, der nur die deutschen Spiele schaut. Ich freu mich jetzt mit so einer herrlichen Distanz auf die Achtelfinal-Spiele.
-Waren Sie überrascht vom Ausscheiden der Deutschen?
Man konnte eigentlich vom ersten Tag an sehen, dass diese Mannschaft nicht funktioniert. Ich fühlte mich insofern eher erlöst, als es vorbei war.
-Soll Joachim Löw Bundestrainer bleiben?
Ich sehe niemanden, der es sonst machen könnte. Ich würde mich freuen, wenn er bleibt, obwohl er bei der großen Fehler-Analyse sicher auch ein paar Federn wird lassen müssen.
-Welche Fehler hat er Ihrer Meinung nach gemacht?
Ich denke, die Umbauphase von der WM-Mannschaft von 2014 und den Spielern vom Confed-Cup hat nicht geklappt. Das hat irgendwie alles nicht zusammengepasst.
-Wem halten Sie nach dem deutschen Ausscheiden die Daumen?
Ich lass mich da erst mal treiben. Ich hatte großen Spaß an den afrikanischen Mannschaften, von denen es leider keine in die K.o.-Runde geschafft hat. Die Belgier gefallen mir, die Schweizer haben mich erstaunt. Ich beobachte das jetzt und entscheide dann.
-Wie schauen Sie? Public Viewing oder eher privat?
Das Debakel habe ich in einem ganz kleinen Mini-Public-Viewing geschaut, mit fünf, sechs Leute vor einer Café-Bar bei mir ums Eck. Das war gut. Für mich wird’s so ab 20 Mitguckern schwierig. Da sind immer ein paar Schlaufüchse dabei, die nerven (lacht).
Interview: Stefanie Thyssen