Geretsried – Diese Woche wird es endgültig ernst für Aufsteiger TSV 1860. Donnerstag kommen die Spielpläne raus für das erste Jahr in der 3. Liga. Am Abend, nach einem Testspiel in Dingolfing (18 Uhr), steht dann der Trip nach Bodenmais an – zum ersten von zwei kürzeren Trainingslagern. Das zweite steigt ab dem 10. Juli in Kössen.
Bis jetzt läuft die Vorbereitung nach Plan. Nach einem 1:1 gegen den Champions-League-Qualifikanten FC Basel sagte Trainer Daniel Bierofka: „Ich hab eine deutliche Steigerung gesehen zu den letzten Spielen. Wir hatten viele Torchancen. Hinten haben wir etwas zu viel zugelassen. Da müssen wir noch an den Abläufen arbeiten.“
Knapp vier Wochen vor dem Ligastart werden die Trainer jetzt den Feinschliff angehen. Wie gewohnt leitet Sportchef Günther Gorenzel die Einheiten in der ersten Wochenhälfte, ehe DFB-Schulbankdrücker Bierofka ab Donnerstag übernimmt. Eine Sache hat sich aber schon am Samstag abgezeichnet, beim Härtetest gegen die Schweizer: eine Erstbesetzung, die man sich ohne Weiteres auch im Drittligaspielbetrieb vorstellen könnte.
Aufgelaufen ist die bewährte Viererkette Weeger, Weber, Mauersberger, Steinhart. Davor assistierte Neuzugang Quirin Moll dem Stammsechser Daniel Wein. Ganz vorne stürmte Relegationsheld Sascha Mölders, der auch die frühe Führung der Schweizer egalisierte (10.). Dahinter: Rechts Offensivhoffnung Stefan Lex, links Nico Karger und als hängende Spitze Markus Ziereis, der den angeschlagenen Ex-Münsteraner Adriano Grimaldi vertrat. Interessant: Im Tor stand beim ersten wichtigen Text Hendrik Bonmann. Stammkeeper Marco Hiller wurde erst nach der Pause eingesetzt.
Wie üblich brachte Bieroka zur zweiten Halbzeit elf frische Leute – und geriet hinterher ins Schwärmen ob des neuen (Über-)Angebots an Alternativen. „Klar ist das jetzt ein harter Konkurrenzkampf“, sagte er: „Aber für mich als Trainer ist das gut. Keiner kann ausruhen, keiner kann sich sicher sein. Genau das will ich auch.“
Sollte wie geplant noch ein erfahrener Innenverteidiger dazustoßen (Favorit: Simon Lorenz, 21, vom VfL Bochum), ist Bierofka für den Moment wunschlos glücklich. Auch, weil das Kommen und Gehen die Basis für Erfolg nicht erschüttert hat, den Teamgeist. „Man sieht, dass es jetzt schon eine ganz gute Truppe ist“, schwärmt der Coach: „Auch vom Zusammenhalt passt es.“ uli kellner