München – Die Tür für eine Fortsetzung der Ehe mit Trainer Dejan Radonjic haben die Basketballer des FC Bayern ja schon in den Tagen der Meisterfeierlichkeiten weit aufgestoßen. Nun ist das Bündnis also besiegelt. Der 48-Jährige einigte sich mit dem Klub, die in seinem Kurzzeitvertrag verankerte Option auf eine weitere Saison zu ziehen.
Womit der Montenegriner, der den FC Bayern in seiner dreimonatigen Amtszeit zur Meisterschaft führte – den Pokal verantwortete ja noch Vorgänger Sasa Djordjevic – schon wieder eine neue knifflige Mission vor der Brust hat. Radonjic soll nicht nur das Unternehmen Titelverteidigung schultern. Er soll die Münchner auch in der Euroleague etablieren, in die die Bayern als nationaler Champion zurückkehren.
Die Eckpfeiler sollen gehalten werden
Für Geschäftsführer Marko Pesic war die Einigung, die man nach einem Gipfeltreffen mit Clubchef Uli Hoeneß besiegelte, letztlich eine Formsache. „Es war eigentlich klar, dass wir mit ihm weitermachen“, sagte er. Radonjic selbst zeigte sich über die Einigung erfreut: „Dass ich so eine starke Organisation wie den FC Bayern Basketball weiter in eine hochspannende Zukunft begleiten kann, macht mich sehr stolz.“
Am Rande der Meisterfeier hatte Pesic noch erklärt, man müsse zunächst in eingehenderen Gesprächen klären, ob die Vorstellungen von Verein und Trainer zusammenpassen. Das tun sie, so viel ist nun klar. Gemeinsam mit Radonjic, der mit den Bayern bereits seinen 22. Titelgewinn als Trainer feierte, wollen die Verantwortlichen mit Blick auf den Start in der Königsklasse den Kader verbreitern, aber auch gezielt verbessern.
Wobei man die Eckpfeiler des Double-Sieger-Teams tunlichst an Bord halten will. Vier Positionen sind dabei schon geklärt. Mit Braydon Hobbs fremdelte Radonjic zwar in seiner kurzen Münchner Amtszeit, doch der US-Spielmacher bleibt ebenso an Bord wie das serbische Trio Milan Macvan, Vladimir Lucic und Stefan Jovic. Auch bei Langzeit-Bayer Nihad Djedovic und Final-MVP Danilo Barthel stehen die Zeichen wohl auf Verbleib. Ob das auch bei den US-Boys Devin Booker und Jared Cunningham gelingt, bleibt abzuwarten. Letzterer will sich bekanntlich um ein Engagement in der NBA bemühen – hier wird erst Klarheit herrschen, wenn die beste Liga der Welt ihre Personalplanungen abgeschlossen hat. Eurocup-Star Devin Booker hat nach seiner starken Saison erwartungsgemäß eine Vielzahl an Angeboten auf dem Tisch. Doch Pesic hat einen Verbleib noch nicht abgeschrieben: „Mal sehen, ob wir das hinkriegen.“
Dass er Euroleague-taugliche Teams schmieden kann, hat Dejan Radonjic in seiner Karriere schon bewiesen. Der serbische Hauptstadtklub Roter Stern Belgrad war unter seiner Führung eine feste Größe in der europäischen Königsklasse. Mit vergleichsweise kleinen Mitteln schaffte er 2016 sogar das, was deutschen Mannschaften im Kreis von Europas Besten bislang versagt geblieben war: den Sprung ins Viertelfinale. Ohne ihn haben die Belgrader zuletzt sogar die erneute Qualifikation verpasst. Buducnost Podgorica, im Übrigen Radonjics Heimatklub, wird die Farben der Adria Liga in Europa hochhalten.