Samara – Lionel Messi raus, Cristiano Ronaldo raus – und was macht Neymar? Der dritte große Superstar im Weltfußball hat offenbar aus seinen Fehlern gelernt und rechtzeitig zur heißen WM-Phase seinen Ego-Trip beendet. „Team, Freunde, Familie, oder nenne es, wie du willst, alle sind vereint und fokussiert für das eine Ziel“, twitterte Brasiliens Hoffnungsträger vor dem heutigen Achtfinale in Samara gegen Mexiko, dazu stellte er ein Gruppenfoto der Selecao im Flugzeug. Neymar scheint verstanden zu haben, dass er den „Hexa“, den sechsten WM-Titel für sein Land, nicht im Alleingang holen kann.
Auch im Training tat der 222-Millionen-Mann von Paris St. Germain nicht mehr so verkrampft auf wie noch zu WM-Beginn. Er spielte mit seinem Sohn David Lucca auf dem Rasen, scherzte und lachte. Neymar – plötzlich ganz locker. Er lasse jetzt „seinen Egoismus außen vor“, schrieb die Zeitung Estado. Vor dem erlösenden 2:0 zum Gruppenabschluss gegen Serbien war der Ausnahmekönner in den Medien in Brasilien noch heftig kritisiert worden.
„Wenn Neymar nicht gut spielt, dann schießen sie sich auf ihn ein. Wenn er gut spielt, dann ist er der beste Spieler der Welt“, sagt Teamkollege Casemiro: „Er kann damit umgehen. Deswegen ist er Neymar, der beste Spieler in Brasilien.“
Das belegen auch die Zahlen: In seinen bisherigen 88 Länderspielen war Neymar an 90 Toren direkt beteiligt (56 Treffer, 34 Vorlagen). Im WM-Duell mit Mexiko vor vier Jahren ging Neymar jedoch leer aus – trotz bester Chancen. sid