La Roche-sur-Yon – Der deutsche Radprofi Marcel Kittel fürchtet, dass es bei der 105. Tour de France (7. bis 29. Juli) erneut zu Stürzen in den hektischen Sprintfinals kommen wird. „Es wird wieder krachen, hundertprozentig“, sagte Kittel der „Sport-Bild“: „Es gibt mindestens sieben, acht Sprinter, die mit ihren Helfern auf einen Etappensieg fahren. Alle wollen sich vorne im Feld positionieren, alle fahren am Anschlag, aber irgendwann ist kein Platz mehr da. Es wird Tumult und Chaos geben.“
Der 30-Jährige vom Team Katusha-Alpecin macht für die Gefährlichkeit der Massensprints die Veranstalter mitverantwortlich. „Manchmal fragt man sich, warum es auf den letzten Kilometern um tausend Ecken gehen muss, bevor man auf dem Marktplatz ankommt“, sagte Kittel und ergänzte: „Breite, gerade Straßen wären sicherer. Aber es geht dem Veranstalter sicher auch um spektakuläre TV-Bilder.“
Bei der Tour 2017 hatte ein Massensturz auf der vierten Etappe für Wirbel gesorgt. Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) vom deutschen Team Bora-hansgrohe wurde nach einem vermeintlich absichtlichen Ellbogenschlag gegen den Briten Mark Cavendish vom Rennen ausgeschlossen.
Kittel, mit fünf Etappensiegen der dominierende Tour-Sprinter 2017, reist angesichts einer bislang durchwachsenen Saison diesmal mit verhaltenen Zielen an. „Ich fahre nach Frankreich, um eine Etappe zu gewinnen, und zwar möglichst früh. Wenn das geklappt hat, schaue ich auf den zweiten Sieg.“ sid