Liga der Weltmeister?Von den 67 Bundesligaprofis, die bei der WM in Russland gestartet sind, sind im Viertelfinale nur noch zwölf übrig. Eine Quote, die zeigt, dass Deutschland als Weltmeisterliga Geschichte ist. Das schwache Abschneiden bei dem Turnier fügt sich in das erbärmliche Bild, das die Clubs bereits in den internationalen Vereinswettbewerben abgegeben haben. Nur drei von sieben hatten die K.o.-Runde erreicht, vor vier Jahren standen noch vier alleine im Achtelfinale der Champions League. Zudem war damals das Endspiel in der Königsklasse zwischen dem FC Bayern und Dortmund gerade mal einen Sommer her. Heuer stehen in der Runde der letzten Acht mit 51 Spielern fast vier Mal so viele Profis aus England als aus Deutschland, selbst das ebenfalls bereits ausgeschiedene Spanien hat mit 24 Mann noch doppelt so viele wie die Bundesliga im Rennen, und sogar Russland kommt auf 24. Italien (20) und Frankreich (19) liegen ebenfalls vor Deutschland. Vier der acht verbliebenen Nationen kommen sogar ganz ohne einen Bundesligaspieler aus – wenn Brasilien, England, Uruguay oder Russland Weltmeister werden, gibt es in der neuen Saison hierzulande keinen amtierenden Weltmeister zu sehen. Auch bei den Torschützen sieht die Bilanz schwach aus; die englischen Vertreter führen mit 40 Treffern vor Spanien (35) und Frankreich (14). Die Bundesliga, die vor vier Jahren in Brasilien mit den Briten noch die meisten Schützen stellte (jeweils 35), kommt auf 13 Erfolgserlebnisse. Augsburgs Manager Stefan Reuter, 1990 Weltmeister, sagte über diese Zahlen: „Das ist ein ganz schlechtes Zeichen für den deutschen Fußball.“ ANDREAS WERNER