München – Es gibt bekanntlich solche und solche Fans des TSV 1860. Geerdete, bodenständige. Und jene, die zu Übermut neigen. Entsprechend dürften die Reaktionen auf den gestern vom DFB veröffentlichten Drittliga-Spielplan ausfallen. Da schau her, sagen die Erstgenannten: Saisonauftakt am „Betze“, beim prominenten Absteiger FCK – schwerer geht’s ja kaum! Die anderen dagegen scrollen den Spielplan nach unten und denken sich: Jena am 18. Mai – schade, dann findet die nächste Aufstiegsparty wohl auswärts statt.
Die Wahrheit dürfte wie immer irgendwo dazwischen liegen. Die Bosse des Aufsteigers jedenfalls schlagen angemessen demütige Töne an. „Beim Blick auf den Spielplan wird nochmals deutlich, was das für eine tolle Liga ist“, sagt Geschäftsführer Michael Scharold und blickt bereits voraus auf das Auftaktspiel Ende Juli (genaue Ansetzungen nächste Woche): „Der Start bei unseren Freunden in Kaiserslautern wird sicher nicht leicht.“ Für Günther Gorenzel gibt es in der 3. Liga „nur starke Gegner“, wie der Sportchef betont: „Deshalb ist für mich jede Partie ein Topspiel und ein Highlight.“
Nicht unbedingt ein Topspiel, aber auf jeden Fall ein Highlight dürfte die Heimpremiere gegen Lotte Anfang August werden. Auch das Derby gegen Haching wird von beiden Fanlagern freudig erwartet, zumal es zur Wiesn-Zeit stattfindet – wie auch die Heimduelle mit Wehen und Würzburg (Scharold spricht frech von drei ,Heimspielen’). Noch im alten Jahr, kurz vor Heiligabend, empfängt 1860 den FCK zum Rückspiel – und bereits Ende Januar, nach nur fünf Wochen Winterpause, geht es weiter mit dem Auswärtsspiel in Lotte.
Neu für den letztjährigen Viertligisten ist, dass es wieder Länderspielpausen gibt – die erste Anfang September. Und: Die Anzahl der Pflichtspiele steigt weiter – 38 sind es in der Liga (letzte Saison 36). Dazu treten die Löwen erneut im DFB-Pokal (Erstrundengegner: Kiel) und im Totopokal an. uli kellner