von Redaktion

Fall Özil: Bierhoff räumt Fehler ein

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat Fehler im Umgang mit Fußball-Nationalspieler Mesut Özil eingestanden. In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ sprach der 50-Jährige erstmals öffentlich über die Frage, ob eine Nichtnominierung des Mittelfeldspielers für die WM in Russland nach dem Erdogan- Skandal gerechtfertigt gewesen wäre. „Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte Bierhoff. Im Vorfeld der WM hatten Özil und sein Teamkollege Ilkay Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt, dessen Nachwirkungen die Nationalmannschaft durch das Turnier begleiteten. Gündogan hatte später betont, er und Özil hätten mit den Bildern kein politisches Statement abgeben wollen. Özil selbst schweigt in der Öffentlichkeit bis heute zu der Affäre.

Japans Fußball-Verband will den Vertrag von Trainer Akira Nishino nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM in Russland nicht verlängern. „Wir werden Nishino nicht überreden, weiterzumachen, nachdem seine Zeit als Nationaltrainer endet“, sagte Verbandschef Kozo Tashima nach der Rückkehr des Teams nach Japan am Donnerstag. Als Nachfolger für Nishino ist Medienberichten zufolge auch der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Gespräch, mit ihm soll der Verband demzufolge bereits Verhandlungen aufgenommen haben. Auch Costa Rica tauscht den Nationaltrainer aus. Oscar Ramirez darf nach dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft nicht weitermachen – sein Vertrag wird nicht verlängert. Wer Nachfolger wird, steht noch nicht fest.

Uruguays Starstürmer Edinson Cavani versucht nach seiner Wadenverletzung bis zuletzt alles, um vielleicht doch noch für das heutige WM-Viertelfinalspiel gegen Frankreich (16 Uhr) fit zu werden. Der 31-Jährige trainierte gestern in Nischni Nowgorod individuell mit einem Spezialtrainer am Ball. Tags zuvor hatte der Stürmer vom französischen Meister Paris St. Germain noch im Training gefehlt. Cavani hatte sich beim 2:1 gegen Portugal im Achtelfinale einen Bluterguss in der linken Wade zugezogen; gegen den Europameister hatte er beide Treffer für sein Team erzielt. Bei Uruguay hofft man, dass Cavani heute gegen Frankreich zumindest als Joker eingesetzt werden kann.

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