Neymar? Der sich am Boden wälzt? Vincent Kompany lachte lauthals, als er auf das Aufregerthema der vergangenen Tage angesprochen wurde. „Was soll ich da machen? Was denkst du?“, entgegnete Belgiens Kapitän dem brasilianischen Journalisten und grinste. Der Superstar der Selecao, der als Fußballer verzaubert und als Schauspieler verstört, beschäftigt vor dem Viertelfinale alle – nur Kompany angeblich nicht: „Es ist mir egal.“
Er wolle gar nicht über ihn reden, sagte der frühere Bundesliga-Profi des Hamburger SV, „wenn ich damit anfange, bin ich auf der falschen Spur.“ Und das kann sich in seinem Team niemand leisten. Für Kompany und die Belgier ist dieses Viertelfinale schon das Endspiel. „Wir hätten lieber erst im Finale gegen Brasilien gespielt“, gab der Abwehrchef zu, „aber dann ist das jetzt eben unser Finale.“
Eines, mit dem sich die goldene Generation um Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku „definieren“ könne. Das Belgien „auf ein höheres Niveau, das wir erreichen wollen, bringen“ könne. Und noch viel weiter im Turnier, sagt Kompany: „Mein Plan ist: Freitag gewinnen, dann für St. Petersburg vorbereiten, dann für Moskau vorbereiten.“
Der individuellen Klasse der Brasilianer wollen die Roten Teufel mit „einem schlauen Team, das weiß, wie man zusammenspielt und für den anderen kämpft“, entgegnen. Und mit der besten Offensive des bisherigen WM-Turniers: Zwölf Tore haben Lukaku und Co. in ihren ersten vier Spielen bereits erzielt. Trainer Roberto Martinez hat es geschafft, die enorme Qualität seiner Spieler zur Entfaltung zu bringen. sid