RUND UM DIE Leichtathletik

von Redaktion

Verspätete Medaillen für vier Deutsche

Vier deutsche Leichtathleten haben im Rahmen der deutschen Meisterschaften in Nürnberg nachträglich Medaillen vergangener Welt- und Europameisterschaften erhalten. Die Geherin Melanie Seeger, Kugelstoßerin Petra Lammert, Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt und Hammerwerfer Markus Esser waren aufgrund von Dopingverstößen von vor ihnen platzierten Sportlern aufgerückt. „Es dauert manchmal zehn Jahre, bis ein Athlet seine verdiente Medaille bekommt, aber er bekommt sie wenigstens“, sagte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Der heute 38-jährige Esser musste am längsten warten. Ihm wurde die Bronzemedaille von der WM 2005 in Helsinki überreicht. Nach der Disqualifikation des Weltmeisters Iwan Tichon aus Weißrussland rückte er auf Platz drei. Schon 2015 bekam der Leverkusener eine Medaille nachträglich überreicht: EM-Bronze von 2006. „Ich hoffe, das war jetzt das letzte Mal“, sagte der Ex-Werfer. Ex-Kugelstoßerin Petra Lammert rutschte von Rang drei auf Platz zwei bei der EM 2006 in Göteborg vor. Bei der EM 2010 in Barcelona rutschte Geherin Melanie Seeger nach Disqualifikation der russischen Siegerin Olga Kaniskina über 20 km auf den Bronzerang. Hindernis-Ass Antje Möldner-Schmidt bekam nach der Disqualifikation der EM-Zweiten 2012, Svetlana Schmidt (Ukraine), im Nachhinein Silber zugesprochen.

Die Jagd auf den 27 Jahre alten Weitsprung-Weltrekord des US-Amerikaners Mike Powell geht weiter. Weltmeister Luvo Manyonga ist beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in London 8,58 Meter gesprungen. Damit blieb der südafrikanische Olympia-Zweite nur zehn Zentimeter unter der Weltjahresbestleistung des Kubaners Juan Miguel Echevarria. Für Manyonga war es bereits der neunte Sprung über 8,50 Meter in Serie. Zweiter wurde sein Landsmann Ruswahl Samaai in 8,42 Meter vor Jarrion Lawson (USA), der 8,25 Meter weit kam. Powells bei der WM 1991 in Tokio aufgestellte Bestmarke liegt bei 8,95 Meter.

Für die absolute Top-Leistung im Olympiastadion von 2012 sorgte aber ein 800-Meter-Läufer aus Kenia: Emmanuel Kipkurui Korir rannte die zwei Stadionrunden in 1:42,05 Minuten. Zum sechs Jahre alten Weltrekord seines Landsmanns David Rudisha – aufgestellt im selben Stadion – fehlten Korir 1,14 Sekunden. Ein Ausrufezeichen setzte auch Kendra Harrison (USA) über 100 Meter Hürden: Ihre Siegerzeit von 12,36 Sekunden hat heuer weltweit noch keine andere erreicht. Gleich sechs Sprinter blieben am Samstag im 100-Meter-Finale beim Sieg des US-Amerikaners Roniie Baker (9,90) unter 10 Sekunden. Beim elften von 14 Meetings der Premium-Serie des Weltverbandes IAAF waren wegen der zeitgleich laufenden nationalen Meisterschaften in Nürnberg keine Deutschen am Start.

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