Leipzig – Ein Weltmeister und viele weitere Hochkaräter: Der Transfersommer hat der 3. Liga spektakulären Zuwachs beschert. Kevin Großkreutz, 2014 noch Weltmeister, setzt seinen sportlichen Abstieg fort und kickt nun beim Aufsteiger KFC Uerdingen, der mit dem ehemaligen 1860-Kapitän Stefan Aigner gleich noch einen früheren Bundesligaspieler holte. Passend zu einer Liga, in der sich gleich vier frühere Deutsche Meister tummeln werden: Kaiserslautern (1951, 1953, 1991, 1998), Braunschweig (1967), Karlsruhe (1909) und die Löwen (1966).
Die Drittligisten waren während der WM äußerst aktiv: Bis zum Beginn dieser Woche hatten die 20 Vereine bereits 462 Transfers getätigt – mehr als vor zwei Jahren zum Ende der Wechselfrist. Im Vorjahr waren es kurz vor dem Saisonstart 435 Wechsel.
Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern, Gegner des TSV 1860 an diesem Samstag (14 Uhr, ARD live), geht mit einer runderneuerten Mannschaft in die erste Drittliga-Saison seiner Historie. Sportvorstand Martin Bader und Sportdirektor Boris Notzon krempelten das Team komplett um. Die Pfälzer mussten gleich 28 Abgänge verkraften und verpflichteten dafür 22 neue Spieler, die wissen, was von ihnen erwartet wird.
„In der dritten Liga geht es um Kampf und Leidenschaft. Wir müssen das gemeinsam als Truppe annehmen“, sagt Rückkehrer Florian Dick, Kapitän und Kenner des FCK. Das von Michael Frontzeck trainierte Team gilt trotz des Umbruchs als Topfavorit.
Auch das Auftaktspiel am Freitag (19 Uhr/live bei Telekom Sport) bestreiten zwei Gründungsmitglieder der Bundesliga: Braunschweig, der zweite Promi-Absteiger, und der in der Relegation an Aue gescheiterte KSC. Auch die Eintracht hat sämtliche Leistungsträger verloren, Karlsruhe neben anderen den früheren 1860-Profi Kai Bülow (zurück nach Rostock)
Die Löwen, glücklicher Relegationsgewinner, haben sich mit zehn neuen Spielern verstärkt. Bekanntestes Gesicht ist Ex-Erstligaprofi Stefan Lex, 28, der vom FC Ingolstadt kommt. Von den etablierten Drittligisten sorgten die Sportfreunde Lotte und der Hallesche FC für die größte Rotation. Jeweils 14 Zugängen stehen 15 Abgänge gegenüber. Verbunden war dies mit Trainerwechseln.
Insgesamt standen bis zum Montagabend 225 Zu- und 237 Abgänge fest. Das Transferfenster schließt allerdings erst am 31. August. Bedeutet: Die Klubs haben noch sechs Wochen Zeit, um personell nachzubessern. john henning