Moskau – Julia Görges kann nun immerhin sagen, sie habe in Moskau gegen die spätere Siegerin verloren. Und die 500 Zuschauer im Finale von Versmold (Kreis Gütersloh) wissen 14 Tage danach, dass Laura Siegemund nicht gegen eine x-beliebige 17-Jährigen verloren hatte. Siegerin in beiden Fällen: Olga Danilovic. Seit Sonntag ist sie bekannter – als erster „Lucky Loser“, der ein WTA-Turnier gewann. Die Serbin ist zudem die erste Siegerin, die in den Nuller-Jahren geboren wurde.
Lucky Loser scheitern in der Regel in der letzten Runde der Qualifikation für das Hauptfeld eines Turniers, meist sind sie bald danach bereits auf dem Heimweg. Olga Danilovic schlenderte nach ihrer Niederlage gegen die Spanierin Paula Badosa Gibert mit ihrer Mutter über den Roten Platz in Moskau, als ihr Coach Juan Lizariturry anrief: „Komm zurück!“ – „Warum? Ich habe verloren, ich fliege morgen nach Hause.“ – „Nein, du spielst morgen.“
Danilovic, Nummer 187 der Welt, stand also als Lucky Loser im Hauptfeld. Dann siegte und siegte sie – bis keine Gegnerin mehr übrig war. Tatsächlich hatte die 17-Jährige, Tochter eines Basketballers und einer Sportreporterin, schon zuvor Turniere gewonnen, vier an der Zahl, allerdings alle unterklassig.
Ihr Preisgeld, als sie Laura Siegemund im Finale von Versmold bezwungen hatte: 9119 Dollar. „Der Sieg ist absolut verdient“, sagte da Robert Hampe, Präsident des Westdeutschen Tennisverbands (WTV) und ergänzte, Danilovic sei „auf dem Sprung“ in die Weltspitze. Er könnte Recht haben. sid