Kroos sichert sich den nächsten Titel

von Redaktion

Viermaliger Champions-League-Sieger jetzt auch „Fußballer des Jahres“ – Auch Heynckes und Marozsan ganz vorne

Von Nicolas REIMER

Nürnberg – Nächste Auszeichnung für Titelhamster Toni Kroos, besondere Ehre für seinen Mentor Jupp Heynckes: Der Nationalspieler in Diensten des Champions-League-Siegers Real Madrid ist zum ersten Mal Deutschlands „Fußballer des Jahres“. Das gab das Fachmagazin „kicker“, das die Wahl seit 1960 durchführt, bekannt.

Neben dem Weltmeister von 2014 wurde sein ehemaliger Coach Heynckes mit dem Titel „Trainer des Jahres“ in den Ruhestand verabschiedet. Bei den Frauen sicherte sich wie im Vorjahr Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan den Titel. Abgestimmt hatten 475 Sportjournalisten.

„Es ist und bleibt eine schöne Auszeichnung. Fußballer des Jahres. Das ist ein Preis, den man nicht so einfach bekommt – und vor allem auch nicht jeder“, sagte Kroos. Unmittelbar vor ihm hatte diesen Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm erhalten – vermutlich als Auszeichnung für seine gesamte Karriere.

Die wird Kroos so schnell nicht beenden, schließlich befindet er sich mit 28 Jahren im besten Alter. Die Titelsammlung aus der bisherigen Laufbahn ist allerdings schon jetzt beeindruckend: Viermal triumphierte der Mittelfeldstar bereits in der Champions League, zuletzt dreimal in Serie mit den Königlichen. Zudem hat er unter anderem bereits die Klub-WM sowie jeweils dreimal den DFB-Pokal und die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Kroos nannte die Auszeichnung „eine schöne Bestätigung für den Weg, den man als Fußballer gewählt und die Entscheidungen, die man dabei getroffen hat“. Wenngleich er über den bisherigen Sommer mit Blick auf das frühe Aus des Weltmeisters meinte: „Die WM war natürlich eine Enttäuschung.“

Bei der Wahl, die 1960 erstmals HSV-Legende Uwe Seeler gewonnen hatte, setzte sich Kroos mit 185 Stimmen deutlich vor dem Freiburger Nils Petersen (39 Stimmen) und dem Schalker Verteidiger Naldo (38) durch.

Deutlich knapper verlief die Entscheidung bei den Trainern – auf Heynckes entfielen nur zwei Stimmen mehr als auf Schalke-Coach Domenico Tedesco (89). Niko Kovac, der Heynckes und den FC Bayern im DFB-Pokalfinale mit Eintracht Frankfurt entzaubert hatte und nun den (Rekord-)Meister betreut, wurde Dritter (77).

„Ich freue mich sehr“, sagte Heynckes: „Mein großes Kompliment gilt aber auch jenen, die nicht für mich gestimmt haben, weil es in der Bundesliga viele gute junge Trainer gibt, die diese Ehrung genauso verdient hätten – natürlich auch Christian Streich in Freiburg.“ Der Kulttrainer der Breisgauer landete allerdings ebenso wenig wie Vorjahressieger Julian Nagelsmann in der Top 3. Für Heynckes war es bei der Wahl nach dem Triple-Jahr 2013 die zweite Auszeichnung.

Genauso häufig stand bei den Frauen Offensivspielerin Marozsan ganz oben. Die 26-Jährige, die sich derzeit von einer Lungenembolie erholt, gewann mit Olympique Lyon die französische Meisterschaft und die Champions League. Vor Marozsan hatten nur Birgit Prinz und Inka Grings ihren Titel erfolgreich verteidigt. „Wow, das ist natürlich eine Ehre, zu dieser Reihe ehemaliger Topspielerinnen zu gehören“, sagte Marozsan, die sich mit 105 Stimmen klar vor der dänischen Bundesliga-Torschützenkönigin Pernille Harder (Wolfsburg/70) durchsetzte.

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